Albin K.* (78) geht durch die Hölle. Sein Sohn Roman (37) sitzt seit Freitag in Haft, weil er der mutmassliche Brandstifter von Merenschwand AG sein soll. «Mir geht es nicht gut», sagt der Vater zu BLICK. Er hoffe immer noch, dass sein Sohn nicht der Feuerteufel ist.
Doch Roman K. ist der einzige der zehn Verhafteten, den die Staatsanwaltschaft seit dem letzten Hausbrand vom Freitagabend nicht freigelassen hat. «Ich habe meinen Sohn in der Nacht auf Samstag das letzte Mal gesehen», sagt der Rentner.
Der Sohn wollte nach dem Brand der Polizei noch einen Tipp geben
Dann berichtet der Vater, dass er Freitagabend von einem Klausen-Treffen heimgekommen und Roman vor dem TV gesessen sei – da sei der Brand im Ort bereits gelöscht gewesen. Sein Sohn habe gesagt: «Ich gehe noch zur Brandstelle und sage einem Polizisten, wen ich beim grossen Brand in Verdacht gehabt habe.»
Roman K. meint damit den Brand vom vorletzten Sonntag, als ein altes Bauernhaus niederbrannte. Heisst: Er ging also zurück zum Tatort – und könnte auf dem Heimweg oder später noch den Schopf von Bruno Käppeli (85) sowie in der eigenen Tiefgarage einen Autoanhänger angezündet haben.
«Roman weckte mich mitten in der Nacht», sagt Albin K. Sein Sohn habe gesagt: «Es brennt in der Garage. Ich brauche den Schlüssel, damit die Feuerwehr rein kann.» Da habe er Roman zum letzten Mal gesehen.
Polizei durchsuchte auch das Zimmer von Roman K.
Offenbar hat die Polizei Roman K. noch vor dem Block verhaftet, in dem er mit seinem Vater wohnt. «Die Polizei kam später und durchsuchte sein Zimmer», sagt Albin K. und spricht so, als würde sein Sohn auch für die Brände vor einer Woche verantwortlich sein. Da brannten eine Sitzbank und ein anderer Schopf.
«Dass er all das gewesen sein soll, ist eine riesige Last», sagt der Senior und fügt an: «Ich schäme mich in Grund und Boden.» Der Rentner, der seit ein paar Jahren Witwer ist, leidet.
Roman habe Metzger gelernt – sich aber einen anderen Job gesucht. Albin K. dazu: «Er war nun bei einer Gartenbaufirma, zufrieden und beliebt.»
Sorge um hohen Alkoholkonsum des Sohnes
Kürzlich habe sich Roman jedoch einen Nerv eingeklemmt und nicht mehr arbeiten können. Er brauche zudem wohl psychologische Hilfe. Denn: «Er trank im höchsten Grad Alkohol.» Er habe seinem Sohn mehrmals helfen wollen: «Doch er wollte nicht.»
Kannte Roman denn den 22-Jährigen, der mit seiner Freundin (17) im August mehrere Brände legte? «Nein.» Er habe aber mal über Nachahmungstäter geredet und gesagt: «Es gibt immer so Cheibe.»
Antrag auf U-Haft wurde gestellt
Albin K. sagt leise: «Ich kann mich nicht für meinen Sohn entschuldigen. Aber es tut mir leid, dass es passiert ist.» Er würde Roman am liebsten sagen: «Du cheibe Lümmel! Hattest nichts Gescheiteres zu tun?»
Die Staatsanwaltschaft hat für den Beschuldigten Antrag auf U-Haft beim Zwangsmassnahmengericht gestellt. Zu seinem Aussageverhalten gibt sie derzeit keine Auskunft. Sicher ist: Es wird wegen mehrfacher Brandstiftung ermittelt.
* Name der Redaktion bekannt