Sie planten einen riesigen Anschlag. Ihr Ziel: ein Musikfestival in Deutschland. Am Mittwoch gaben die deutschen Behörden bekannt, dass die Vorbereitungen durch diverse Terrorzellen des Islamischen Staates (IS) in letzter Minute hatten gestoppt werden können. Immer wieder fällt bei den Ermittlungen der Name Abu Musab – für die Fahnder der Chefplaner des vereitelten Anschlags.
BLICK kennt die wahre Identität des IS-Führers: Es ist der Aargauer Thomas C., der seine Jugend in Wettingen AG und Nussbaumen AG verbrachte. Nach Jahren in der Schweiz zog es ihn via Frankreich nach Frankfurt am Main (D). Dort radikalisierte sich Thomas C. und reiste laut «Zeit» schliesslich 2013 nach Syrien in den heiligen Krieg, machte beim IS grosse Karriere. Erst leitete er eine Einheit des IS-Sicherheitsdienstes, dann stieg er in die Abteilung für externe Operationen auf. Die Mission der Elitetruppe: Anschläge im Ausland.
Einst ein aufgeweckter Junge
In der Region Baden erinnert man sich an einen aufgeweckten Jungen. BLICK findet einen Bekannten der Familie: «Er war als Teenager kein 0815-Bub, hatte Freude an Hip-Hop und Graffiti.» Aber: «Er durchlebte auch eine schwierige Kindheit. Einmal hat sein Vater ihn einfach in irgendeinem Dorf im Aargau ausgeladen und gesagt, er müsse jetzt selber für sich schauen.»
Irgendwann trennen sich die Eltern von Thomas C. – und raufen sich doch wieder zusammen. Die Familie zieht vom Aargau nach Frankreich. Ihr Sohn kommt in ein Internat. Die Ehe der Eltern geht auseinander. Es geht zurück in die Schweiz, und Thomas C. zieht zu seinem ungeliebten Vater.
Viele Umzüge, kein Halt
Der Bekannte dazu: «Das ging erwartungsgemäss nicht gut, er bekam keine Liebe von ihm. Irgendwann zog es ihn wieder zur Mutter.» Ein ewiges Hin und Her, das im Jahr 2006 in einen Umzug nach Deutschland gipfelt. Seine Mutter heiratet dort einen neuen Mann, Thomas C. wird wieder nicht glücklich mit der Situation – und geht seinen Weg.
Plötzlich ein Bart
Den Angehörigen bleibt die Wesensveränderung nicht verborgen. Man erinnert sich an ein unverhofftes Wiedersehen: «Er lief plötzlich mit einem langen Bart herum, eben wie oft auch Radikale.» Aus dem hochgewachsenen blonden Teenager war offensichtlich ein IS-Sympathisant geworden.
Wahrscheinlich ist der Aargauer mittlerweile nicht mehr am Leben. Thomas C. alias Abu Musab soll beim Zerfall des IS-Kalifats in Syrien ums Leben gekommen sein. Im Herbst 2017 verliert sich für die Ermittler seine Spur. In den Wirren des vermeintlich heiligen Krieges.
* Name der Redaktion bekannt