Im Fokus der neuen Direktverbindung seien Geschäftsleute, weniger Touristen, erklärte Chen Ge am Mittwoch vor den Medien in Zürich - wenige Stunden, nachdem der erste Flieger von Air China in Zürich gelandet war.
Bereits 43 chinesische Unternehmen seien in der Schweiz tätig. «Nach der China Construction Bank lässt sich nun auch die zweite chinesische Grossbank, die Industrial and Commercial Bank of China, in der Schweiz nieder», führt Chen Ge aus.
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und China seien bereits sehr eng und sollen noch enger werden. Schweizer Firmen hätten letztes Jahr 20 Milliarden Franken in China investiert.
Mit vier wöchentlichen Flügen nach China können die Schweizer laut Chen Ge alle wichtigen Städte in China erreichen. Air China fliegt 108 Inlanddestinationen an. Insgesamt sind es 174 Städte in 41 Ländern, die Air China bedient.
Ziel sei bald eine tägliche Verbindung Peking-Zürich anzubieten, sagt Chen Ge weiter. Damit nicht genug. Derzeit befördert Air China auf der Strecke maximal 28 Business und 199 Economy-Gäste mit einem Airbus A330-200.
In einem nächsten Schritt sollen laut dem Generalmanager grössere Boeing 787-9 Dreamliner zu Einsatz kommen – davon hat Air China bereit 15 bestellt. Air China denkt in grossen Dimensionen – gemessen am Passagieraufkommen ist sie die drittgrösste Airline der Welt.
Die neue Direktverbindung nach China trifft sich mit der Einkaufstour der Chinesen in der Schweiz: Der Chinesische Staatskonzern hat für 43 Milliarden Dollar eben das Schweizer Agrounternehmen Syngenta übernommen.
Schon in chinesischer Hand sind etwa der Airline-Caterer Gategroup, SR Technics, der Trinkflaschen-Hersteller Sigg, die Uhrenwerkherstellerin Eterna, Netstal Maschinen und der Batterienhersteller Leclanché
Bis 1999 bediente Air China Zürich schon einmal. Seit 2013 gibt es drei wöchentliche Verbindungen nach Genf. Diese sollen so beibehalten werden. Die Air-China-Führung betont die Konkurrenzfähigkeit ihrer Preise. Den Flug Zürich-Peking gibt es ab 848 Franken.
Noch läuft nicht alles reibungsfrei. Für den Weiterflug in Peking könnten die Passagiere in Zürich ihr Gepäck noch nicht direkt durchchecken. Derzeit verhandle Air China mit den chinesischen Zollbehörden, damit das bald möglich sei, sagt Yue Lüscher, Verkaufschefin von Air China Zürich.
Die geschäftliche Raffinesse der Chinesen und den Schweizern können die Air China-Passagiere an den Taschen und Necessaires von Air China erkennen. Die stammen von der Schweizer Uhrenmarke Hublot, die mit der Airline eine Zusammenarbeit eingegangen ist.
Die nationale Fluggesellschaft von China bedient bereits 18 weitere Destinationen in Europa. Nach eigenen Angaben beträgt der Marktanteil in Europa 23 Prozent.
Schweiz Tourismus hatte eigentlich erwartet, dass sich Air China vor allem auf die Beförderung von Touristen konzentriere und die Swiss auf die Business-Passagiere. 20'000 bis 30'000 zusätzliche Übernachtungen von Chinesen soll die neue Verbindung bis Ende Jahr bringen.
Swiss unterhält als Tochter der Lufthansa Group bereits seit September 2016 ein Joint-Venture mit Air China. Zudem besteht eine Codeshare-Partnerschaft. Swiss hat einen Codeshare auf dem Air China Flug Genf-Peking und Air China einen Codeshare auf dem Swiss Flug Zürich-Peking.
Sowohl Swiss als auch Lufthansa und Austrian Airlines können den Kunden über Peking mit Air China weitere Destinationen in China anbieten und umgekehrt.
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