Die Kantonsstrassen nach Disentis und Cavadiras müssten für jeglichen Verkehr gesperrt werden. Auch die Zugstrecke der Rhätischen Bahn (RhB) sei aus Sicherheitsgründen geschlossen, teilte die Gemeinde Disentis am späteren Montagmorgen mit.
Weil in Disentis die höchste Lawinengefahr (Stufe 5) herrscht, wurden zudem die Loipen und auch die Schneeschuh- und Wanderwege aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Gesperrte Strassen und Daueralarm in den Bergen
Die gebietsweise riesigen Schneemengen führten zudem zur Schliessung des Julierpasses zwischen Bivio und Silvaplana. Das Oberengadin war damit auf der Strasse von Norden her nicht erreichbar. Die Kantonsstrassen nach Arosa und Lenzerheide durften nur mit Schneeketten befahren werden, ebenfalls der Wolfgangpass nach Davos.
Ausserdem aus Sicherheitsgründen gesperrt waren die Ofenpassstrasse sowie die Strasse nach Samnaun. Getrennt hat der Schnee zudem das Engadin. Unterbrochen blieb der Streckenabschnitt zwischen Susch und Brail. Praktisch in ganz Graubünden verriegelt wurde wegen der Lawinengefahr eine grössere Zahl von Seitentälern.
Bei der Schneesituation am Montag herrschte eine Art Daueralarm in den Bergen. Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos warnte mit der höchsten Stufe 5 "sehr gross" vor Lawinen. Betroffen sind östliche Gebiete des Berner Oberlandes, die Innerschweiz, das Glarnerland und grosse Teile Graubündens.
Hohe Lawinengefahr
Viel Neuschnee und Triebschnee würden auf weiche Schichten abgelagert, hiess es dazu. Die Schneedecke sei zunehmend instabil. Es seien sehr grosse und vereinzelt extrem grosse spontane Lawinen zu erwarten, schrieb das SLF. In der Sturzbahn könnten Lawinen viel Schnee mitreissen und bis in die Täler vorstossen. Exponierte Gebäude sowie Verkehrswege seien gefährdet.
Daneben besteht praktisch auf dem ganzen Alpenbogen grosse Lawinengefahr. Schon einzelne Wintersportler könnten leicht Lawinen auslösen, auch gefährlich grosse. Fernauslösungen und spontane Lawinen seien zu erwarten. Die Verhältnisse für Schneesport abseits gesicherter Pisten sind gemäss SLF sehr gefährlich.
Mit dem vielen Neuschnee zu kämpfen hat auch die Rhätische Bahn (RhB). Die Strecke von Chur nach Arosa blieb geschlossen. Es verkehrten Busse als Ersatz. Heftige Winde und Schneeverfarachtungen erschwerten die Räumung.
Ebenfalls kein Durchkommen auf der Schiene gab von Klosters Platz nach Davos Platz. Auch auf diesem Abschnitt wurden Bahnpassagiere in Ersatzbussen transportiert. Wegen Lawinengefahr geschlossen blieb zudem die Strecke zwischen Davos Platz und Filisur.
Ob Sonne oder Regen, ob laues Lüftchen oder Sturm: Blick liefert dir immer die aktuellsten Wetter-Updates.
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Weitere gesperrte Abschnitte finden sich auf der Albulalinie zwischen Bever und Spinas sowie zwischen Filisur und Preda. Im Unterengadin bleibt die Bahnstrecke Cinuos-chel-Brail - Sagliains aus Sicherheitsgründen zu. Weil dort auch die Strasse gesperrt war, bestand keine Verbindung mehr zwischen dem Ober- und Unterengadin.
Lawinengefahr herrscht auch im Kanton Uri. Betroffen ist vor allem das Urserental mit Andermatt, Hospental und Realp. Die Strassenzufahrt von Göschenen UR her durch die Schöllenen nach Andermatt ist gesperrt.
Unterbrochen ist auch die Bahnverbindung nach Andermatt vom Wallis und Graubünden her und somit der Autoverlad ins Urserental. Gesperrt ist zudem die Strasse zwischen Hospental und Realp, auf der am Sonntag vier Fahrzeuge verschüttet worden sind.
Schulfrei im Toggenburg
Nach Angaben der Baudirektion Uri bleibt die Strasse zwischen Göschenen und Andermatt sicher bis am Dienstagmorgen nicht passierbar. Gleiches gilt für die Kantonsstrasse Amsteg-Göschenen sowie für die Verbindungen Gurtnellen-Wiler und Gurtnellen-Dorf. Gesperrt ist ferner die Strasse zwischen Wassen und Meien.
Nicht betroffen ist die Autobahn A2, wohl aber die Gotthardbergstrecke der Eisenbahn. Auf dieser verkehren zwischen Erstfeld UR und Airolo TI keine Züge. Die Passagiere werden mit Ersatzbussen befördert.
Wegen der Wettervorhersagen für die kommenden Tage erhalten rund 130 Schülerinnen und Schüler aus dem Obertoggenburg im Kanton St. Gallen am Montag und Dienstag schulfrei, wie schon am Wochenende bekannt wurde.
Für die Kinder von Unterwasser und Alt St. Johann könne die Sicherheit auf dem Schulweg aufgrund der Wetterlage nicht gewährleistet werden, sagte der zuständige Schulleiter. Einige Kinder müssen, um den Schulbus zu erreichen, zu Fuss bis zu 30 Minuten durch den Schnee gehen.
Bin ich auf Pisten vor Lawinen sicher?
Es ist selten, dass Lawinen über Pisten walzen. Skigebiete lassen mit kontrollierten Sprengungen Lawinen gar nicht erst mächtig genug werden. Dennoch gibt es ein Restrisiko: So begrub 2011 eine Lawine einen Buben (†6) auf einer Piste in Saas-Fee.
Wie sehe ich, ob Lawinengefahr droht?
Der beste Hinweis sind frische Lawinen. Anzeichen können Risse im feuchten Schnee («Fischmäuler») oder Risse sein, die sich durch die Schneedecke ziehen, wenn man auftritt. Schattenhänge sind gefährlich, weil die Schneeschichten sich dort nicht gut verbinden und locker aufeinanderliegen.
Was begünstigt ausserdem Lawinenbildung?
Regen und Wärme können die Schneedecke destabilisieren. Wind kann gefährlichen Triebschnee bilden. Grundsätzlich gilt: Lawinen gehen leichter an steilen Hängen ab. Je mehr Gewicht auf dem Hang, desto mehr Druck auf die Schneedecke und kritische Schwachschichten.
Ist es dann sicherer, alleine zu gehen?
Gegenfrage: Wer soll Hilfe holen oder Sie freibuddeln, wenn Sie unter ein paar Metern Schnee liegen?
Brauche ich einen Lawinenpiepser?
Für jeden, der sich in Tiefschneehänge wagt, heisst die Antwort: Ja! Es gibt etwa Sender vom System «Recco», die in vielen Skijacken oder -hosen eingenäht sind. Noch besser ist ein Gerät, das sendet und mit dem man auch selbst Verschüttete orten kann. Suchgerät, Schaufel und Sonde sind Grundausstattung für jeden Skitourengänger.
Wo kann ich mich informieren?
Apps wie White Risk nutzen oder die Website des Lawineninstituts SLF besuchen. Dort gibt es aktuelle Lawinenberichte und hilfreiche Infos. Auch das Lawinen-Spezial auf Blick.ch zeigt, was sie beachten müssen. (grv)
Bin ich auf Pisten vor Lawinen sicher?
Es ist selten, dass Lawinen über Pisten walzen. Skigebiete lassen mit kontrollierten Sprengungen Lawinen gar nicht erst mächtig genug werden. Dennoch gibt es ein Restrisiko: So begrub 2011 eine Lawine einen Buben (†6) auf einer Piste in Saas-Fee.
Wie sehe ich, ob Lawinengefahr droht?
Der beste Hinweis sind frische Lawinen. Anzeichen können Risse im feuchten Schnee («Fischmäuler») oder Risse sein, die sich durch die Schneedecke ziehen, wenn man auftritt. Schattenhänge sind gefährlich, weil die Schneeschichten sich dort nicht gut verbinden und locker aufeinanderliegen.
Was begünstigt ausserdem Lawinenbildung?
Regen und Wärme können die Schneedecke destabilisieren. Wind kann gefährlichen Triebschnee bilden. Grundsätzlich gilt: Lawinen gehen leichter an steilen Hängen ab. Je mehr Gewicht auf dem Hang, desto mehr Druck auf die Schneedecke und kritische Schwachschichten.
Ist es dann sicherer, alleine zu gehen?
Gegenfrage: Wer soll Hilfe holen oder Sie freibuddeln, wenn Sie unter ein paar Metern Schnee liegen?
Brauche ich einen Lawinenpiepser?
Für jeden, der sich in Tiefschneehänge wagt, heisst die Antwort: Ja! Es gibt etwa Sender vom System «Recco», die in vielen Skijacken oder -hosen eingenäht sind. Noch besser ist ein Gerät, das sendet und mit dem man auch selbst Verschüttete orten kann. Suchgerät, Schaufel und Sonde sind Grundausstattung für jeden Skitourengänger.
Wo kann ich mich informieren?
Apps wie White Risk nutzen oder die Website des Lawineninstituts SLF besuchen. Dort gibt es aktuelle Lawinenberichte und hilfreiche Infos. Auch das Lawinen-Spezial auf Blick.ch zeigt, was sie beachten müssen. (grv)