Diese Eingriffe scheitern an der Mengenausweitung der Leistungen, wie Comparis am Dienstag mitteilte. Zwar ergeben die Abrechnungsdaten der Krankenkassen für das erste Quartal 2018 einen Rückgang der Leistungen um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das erweckt gemäss Comparis den Eindruck, die Kosten seien endlich gedämpft.
Das täusche aber. Die Ärzte und Spitäler nämlich seien wegen des bundesrätlichen Eingriffs in ihre Tarife mit den Abrechnungen im Rückstand. Sie hätten die neuen Tarife noch nicht im Griff, heisst es im Communiqué.
Das Strohfeuer sinkender Kosten dürfte in den drei weiteren Quartalen 2018 ersticken. Comparis befürchtet, dass die Tarifsenkungen längerfristig grösstenteils umgangen werden. Dabei verweist der Vergleichsdienst auf die erste bundesrätliche Tarifkorrektur 2014.
Damals hätten die Grundversicherungen durch Korrekturen der über 4000 Tarifpositionen 200 Millionen Franken sparen sollen. Die Korrektur erfolgten zulasten der Spezialärzte. Der Spareffekt blieb aber aus.
Gemäss Comparis nutzten die Ärzte und Spitäler den «Spielraum im Tarifdschungel», um besser bezahlte Tarifpositionen auf die Rechnung zu setzen. Die schlechter entgoltenen Positionen hätten sie vermieden. Das dürfte auch bei der aktuellen Tarifkorrektur geschehen.
Auch bei Medikamenten lösen sich die Kostensenkungen in Luft auf. Der steigende Medikamentenkonsum und die neuen, teureren Medikamente machen dem Bundesamt für Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Das Amt hatte die Preise von 350 Medikamenten gesenkt und sah damit 2018 Einsparungen von 60 Millionen Franken vor.
Nicht Preise und Tarife würden die Kosten in der Grundversicherung in die Höhe treiben, sondern der Mehrverbrauch von Medikamenten und medizinischen Leistungen, schlussfolgert Comparis.
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