Klima-Alarm – was jetzt getan werden muss
11 Jahre Zeit, um die Erde zu retten

Die globale Erwärmung bedroht auch die Schweiz. Um die Welt zu retten, braucht es laut Uno noch mehr Klimaschutz. BLICK hat Umweltschützer gefragt, was getan werden muss.
Publiziert: 08.10.2018 um 20:25 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2019 um 15:55 Uhr
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Der Uno-Weltklimarat fordert mehr Klimaschutz, um die globale Wärmung beschränken zu können.
Foto: AFP

Bis 2030 wird sich entscheiden, wie es mit der Erde weitergeht: Das ist der Appell eines Sonderberichts, den der Uno-Weltklimarat (IPCC) heute veröffentlicht hat. Rund 90 Autoren, auch aus der Schweiz, sagen darin deutlich: Die Welt muss den Gürtel enger schnallen.

Statt eines Zwei-Grad-Ziels soll die Menschheit die globale Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen. Der Bericht war 2015 beim Klimagipfel von Paris ein Zugeständnis der reichen Industriestaaten an die kleinen Länder, die vom Klimawandel am heftigsten betroffen sind.

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Der Klimarat erforschte nicht selbst, was getan werden muss. Vielmehr überprüften und stützten sich die Forscher auf rund 6000 einzelne Studien. Daran mitgearbeitet hat Sonia Seneviratne von der ETH Zürich. Sie sagt: «Der Klimawandel betrifft auch die Schweiz. Wir erleben heute schon schwere Hitzewellen und starke Niederschläge.» Wenn man bis 2050 auf CO2-Ausstoss verzichte, könne man viele Probleme wie Dürre, lokale Konflikte oder Hunger lösen.

Was kann man dagegen tun? Die Schweizer Klima-Expertin Seneviratne und Umweltorganisationen erklären, was die Politik und jeder Einzelne tun können, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren.

1. Weniger Fleisch essen

Klimaforscherin Sonia Seneviratne rät Bürgerinnen und Bürgern, «kleine Dinge» im Leben zu ändern. So könne man etwa beim Energiemix auf grünen Strom setzen. Durch den höheren Preis würde jeder und jede selbst merken, dass ein grosser Stromverbrauch unnötig sei.

«Auch beim Essen muss es nicht jeden Tag Fleisch sein», erklärt sie. Fleisch gilt als einer der grössten Klimasünder. Umweltschützer von WWF gehen davon aus, dass ein Kilogramm Schweinefleisch in der Herstellung (Transport, Tierfutter, Produktion usw.) gleich viel CO2 verursacht wie 80 Kilogramm Kartoffeln.

2. Fliegerei muss teurer werden

Für WWF-Sprecher Philip Gehri ist klar: Mit dem Flugverkehr kommt einer der grössten Klimasünder nach wie vor zu günstig davon. «Für die Kosten der Fliegerei etwa kommt heute die Allgemeinheit auf», sagt er kritisch, mit Blick auf die quasi weltweite Steuerbefreiung von Flugkerosin.

Wie viel die Flüge effektiv kosten müssten, rechneten «Kassensturz» und ETH Zürich nach. Ein Billigflug von Basel nach Berlin (31.20 Franken) müsste eigentlich 82.20 Franken kosten, wenn das Kerosin versteuert, eine CO2-Abgabe geleistet und die Mehrwertsteuer verrechnet wird. Schmerzhafter wirds bei Zürich – New York: Aus 585.50 Franken werden so rasch 1228.90 Franken.

3. Schweizer müssen auf Ölheizungen verzichten

Gehri betont, dass sich die Schweiz nicht als Musterschülerin verkaufen darf. «Wir Schweizer haben immer das Gefühl, dass wir schon genug tun. Das stimmt nicht!», sagt er kritisch. So gebe es in Schweden seit dem Ölausstieg keine Ölheizungen mehr – während Heizöl in der Schweiz noch immer in jeder dritten Heizung verwendet wird.

Er sieht gerade bei Heizungen eine gute Möglichkeit, die Verpestung der Luft durch CO2 zu verkleinern. «Wenn wir auf Ölheizungen verzichten, sparen wir viel Geld, weil wir weniger Öl aus dem Ausland importieren müssen», sagt er auf Anfrage.

Auch Bürgerliche werben vermehrt für grüne Lösungen. Stefan Batzli, Geschäftsführer des Wirtschaftsdachverbandes für erneuerbare Energie (AEE), kritisiert: «Immobilienbesitzer schaden der Umwelt, wenn sie nur an die Investitionskosten denken.» Eine umweltfreundlichere Heizung oder Isolation koste in der Anschaffung zwar mehr, unter dem Strich sei sie aber deutlich günstiger. (pma)

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