Für den Gerichtspsychiater Frank Urbaniok gibt es zwei Gründe, wieso Natalie K. (†27) ihre beiden Kinder Alessia (†2) und Nicolas (†5) erstickte: «instabiler Realitätsbezug und Geltungssucht».
«Mit der Wegnahme der Kinder hat für die Mutter ein existenzieller Machtkampf begonnen. Daraus ist der Plan entstanden, der Kesb die Kinder zu entziehen, indem sie sie tötet.» Im Gegensatz zu gesunden Menschen habe K. das Ungeheuerliche eines solchen Gedankens nicht erkannt.
Das erklärte Urbaniok heute an einer Medienkonferenz, an der die Zürcher Behörden über die Erkenntnisse des Falls Flaach informierten. Sie liessen mehrere Gutachten dazu erstellen. Diese kamen unter anderem zum Schluss, dass die Kesb nicht hatte ahnen können, dass die Mutter zu so einer schrecklichen Tat schreite.
Trotzdem: Die Rolle der Kesb ist zwiespältig. Zwar handelte sie korrekt, als sie die Kinder am 31. Oktober in einem Heim platzierte. Denn kurz darauf wurde ihre Mutter verhaftet. Auch der Entscheid vom 19. Dezember, die Kinder im Heim zu lassen, war laut den Experten Kurt Affolter und Martin Inversini «vertretbar».
Doch die Kesb habe schlecht kommuniziert und zu wenig gut abgeklärt, ob allenfalls die Grosseltern die Kinder aufnehmen könnten. Deshalb hätten die Angehörigen den Entscheid überhaupt nicht nachvollziehen könnnen.
Justiz-Direktorin Jacqueline Fehr hält fest, dass es wohl auch zu dieser Tat gekommen wäre, «selbst wenn die Kesb alles perfekt gemacht hätte». Die Kindstötung sei nicht vorhersehbar und damit vermutlich auch nicht verhinderbar gewesen. Somit gäbe es keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Handeln der Behörden und der Extremtat.
Die heutige Pressekonferenz war die Aufarbeitung der tragischen Ereignisse rund um die Familie K.* Am 1. Januar wurden Alessia und Nicolas umgebracht. Die Täterin: Ihre eigene Mutter. Natalie K. hat ihre zwei Kinder erstickt. Damit wollte sie verhindern, dass sie wieder zurück ins Heim müssen. Endgültig.
Acht Monate nach der schrecklichen Tag war auch Natalie K. tot. Sie nahm sich im Zürcher Untersuchungsgefängnis das Leben. In Briefen an ihre Eltern Christina und Björn K. schilderte sie noch wenige Tage zuvor ihre Verzweiflung. «Ich wot nüme», schrieb sie.
Die Vorwürfe an die Behörden waren gross. Das Amt für Justizvollzug Zürich räumte ein, dass es kurz nach der Verlegung von Natalie K. ins Untersuchungsgefängnis Ende April zwei Zwischenfälle gegeben habe, die als «Vorbereitungshandlungen für einen Suizidversuch gewertet werden können». (lex/sas)
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.