Kachelmann schlägt im Narzissten-Streit unter der Gürtellinie zurück
«Schawinski ist ein böser, alter, neidischer Mann»

Roger Schawinskis neues Buch sorgt für Wirbel. Darin analysiert er anhand diverser Fallbeispiele Narzissmus – auch den Meteorologen Jörg Kachelmann nimmt er unter die Lupe. Nun folgt dessen gehässige Reaktion.
Publiziert: 23.06.2016 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:04 Uhr
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Der Meteorologe Jörg Kachelmann im Februar 2015. (Archivbild)
Foto: OLIVER BERG

Zwei Platzhirsche zoffen sich auf dem Medienparkett. Roger Schawinskis Buch über Narzissmus mit dem Titel «Ich bin der Allergrösste» hat Jörg Kachelmann (57) zu einem bissigen Konter getrieben. Der Artikel im Kulturteil in der «Weltwoche» mit der Überschrift «Küchenpsychologie eines Neiders» ist weniger eine Rezension, als eine persönliche Abrechnung mit dem Medienguru.

«Ein Grossteil des Schawinski-Textes ist entweder falsch oder frei erfunden», schreibt Kachelmann.

Beide Männer sind seit Jahrzehnten in der Medienbranche tätig und sorgen von Zeit zu Zeit selber für Schlagzeilen. Die zwei arbeiteten zusammen bei Schawinskis Radio 24, wo Kachelmann sich als Wetterfrosch etablierte. Deshalb behaupte Roger Schawinski nun, ihn entdeckt zu haben – laut Kachelmann eine Falschaussage.

Kachelmanns Fremdschämen

Aus der gemeinsamen Zeit schreibt Kachelmann: «Mir hat es immer leidgetan, sein stetes Bedürfnis, bestätigt zu bekommen, dass er der Sibesiech ist, der das Radio in der Schweiz und so viele Dinge mehr erfunden hat.»

Im Buch behauptet Schawinski zudem, dass ihn Kachelmann angepumpt hat: «Er sei daran, sein Studio auszubauen, neue Geräte seien nötig, und deshalb brauche er Geld. Ob ich ihm, da ich ja jetzt zu viel Geld gekommen sei, einen Betrag von 1,5 Millionen Franken leihen würde. Meine Antwort, dass ich keine solchen Geschäfte tätige, da ich keine Bank sei, machte ihn hörbar wütend», schreibt Schawinski.

«Räubergeschichte», kontert Kachelmann. Er habe Schawinski nicht um Geld gebeten.

Rechtliche Schritte angedroht

Im Gegenzug greift er ihn frontal an: «Er ist ein böser, alter, neidischer Mann geworden», schreibt Jörg Kachelmann. «Schawinski macht für etwas Rampenlicht und seinen zweifelhaften Ruhm alles, selbst ein peinlich zusammengepfuschtes Buch, das sicher nicht nur mich ungerecht behandelt.»

«Allein, dass Schawinski ein Buch über Narzissten schreibt und mit diesem Wort andere Menschen meint, ist Satire auf höchstem Niveau», schreibt Kachelmann.

Mit der Abrechnung in der Buchrezension ist der Zoff der zwei Medienleute aber noch nicht vorbei: Kachelmann droht auf Twitter sogar mit rechtlichen Schritten gegen Schawinski. (kra)

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