So fliegen wir nach der Corona-Krise
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Flughafen Zürich informiert
So fliegen wir nach der Corona-Krise

Ferien im Ausland sind trotz Corona möglich. Das müssen Sie wissen, wenn Sie vom Flughafen Zürich abfliegen.
Publiziert: 28.05.2020 um 09:46 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2020 um 11:40 Uhr
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An einer Pressekonferenz wird der Flughafen Zürich darüber informieren, wie das Reisen nach Corona funktioniert.
Foto: keystone-sda.ch
Johannes Hillig, Marsel Szopinski

Zuerst schien der Sommerurlaub im Ausland in weiter Ferne. Denn wegen Corona machten die Länder ihre Grenzen dicht. Nichts ging mehr. Das war einmal. Nun werden die Grenzen nach und nach geöffnet. Heisst: Die Ferien am Strand sind definitiv gerettet.

Zurzeit ist es noch ruhig an unseren Flughäfen. Aber das dürfte sich ab Juni ändern. Die Schweizer Airlines rüsten nämlich mächtig auf. «Geplant ist, dass Ende Juni 37 von 91 Flugzeugen im Einsatz sind», sagt Meike Fuhlrott von der Swiss zu BLICK. Frankreich, Spanien, Italien, Portugal, Skandinavien. Das volle Programm. Dazu kommen die Langstrecken-Verbindungen USA, Singapur, China, Indien, Südafrika.

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Auch Edelweiss kommt zurück aus der Zwangspause. «Bis Ende Juni ist derzeit geplant, 171 Flüge zu 36 Ferienzielen durchzuführen. Die ersten Destinationen, die wieder angeflogen werden, liegen in Portugal, Süditalien, Kosovo, Kroatien und Nordmazedonien», erklärt Edelweiss-Sprecher Andreas Meier. Weiter sind Flüge nach Griechenland, Ägypten und in die Türkei in Planung. Die Auswahl ist also gross. Doch bevor man in den Flieger steigt, gibt es einiges zu beachten.

Wird es eine maximale Anzahl an Reisenden geben, die sich am Flughafen aufhalten dürfen?

Nein. Vorerst wird es keine Einschränkung geben. «Wir beobachten aber die Entwicklung sehr genau und passen unsere Massnahmen an, wenn es erforderlich wird», sagt Stefan Wyer vom Euroairport in Basel zu BLICK.

Wie läuft der Check-in ab?

Der Check-in am Flughafen Zürich wird ähnlich wie beim Anstehen an der Kasse im Supermarkt ablaufen. «Jeder zweiter Schalter wird besetzt», sagt Bruno Stefani, Stationsleiter von Swissport Zürich, an der Pressekonferenz. Die Mitarbeiter werden hinter Plexiglas sitzen. Entsprechende Abstands-Markierungen sind am Boden angebracht. Ansonsten bleibt der Check-in unverändert.

Auch die Sicherheitskontrolle läuft mit den Verhaltensregeln des Bunds ab. Die Polizisten tragen nach eigenem Ermessen Hygienemasken, sagt Ueli Zoelly, Chef der Flughafenpolizei. Die Beamten können Masken auch an Passagiere verteilen, wenn die Situation dies erfordert.

Muss ich jetzt mehr Zeit einrechnen?

Jein. Laut Swissport-Chef Stefani werden die Wartezeiten nach einer Einarbeitungsphase des Personals in etwa gleich sein wie vor der Corona-Krise.

Wird bei Passagieren Fieber gemessen?

Nein. Es wird keine generelle Temperaturmessungen geben, so Swissport-Chef Bruno Stefani. Je nach Destination der Passagiere und der dortigen Regulierungen kann aber das Fieber gemessen werden.

Wie wird die Sicherheit an Bord gewährleistet?

An Bord der Swiss fokussieren die Sicherheitsmassnahmen vor allem auf die Senkung von Kontakten zwischen den Menschen. Laut dem Chief Operating Officer (COO) Thomas Frick werden Oberflächen gereinigt, die oft berührt werden – also beispielsweise Sicherheitsgurte und Lehnen. «Zum Essen werden keine Becher mehr verteilt. Jeder kriegt seine eigene Flasche», so Frick. Auch Duty-Free-Verkäufe an Bord wirds keine geben. «Schöggeli wird es aber weiterhin geben», sagt der COO.

Muss ich an Bord einen Mundschutz tragen?

Jein. Es besteht keine Mundschutzpflicht an Bord. Doch die Airlines empfehlen, während des ganzen Flugs eine Maske zu tragen. «Obwohl wir Abläufe angepasst haben, ist das Social Distancing nicht immer möglich», so Swiss-Sprecherin Fuhlrott. Wer seinen Mundschutz nicht dabei hat, kann eine Maske an Bord bekommen. Das gilt auch für Edelweiss.

Bleibt jetzt jeder zweite Sitz an Bord leer?

Nein. Da die Passagiere Masken tragen sollen, ist es nicht nötig, jeden zweiten Sitz freizuhalten. Die Swiss hat dafür die Flugzeugreinigung verstärkt. «So werden unter anderem alle Bereiche, mit denen eine Person in Kontakt kommen könnte, intensiver mit einem speziellen Mittel gereinigt. Ein Beispiel sind die Anschnallgurten, die nach jeder Ankunft gesondert gereinigt werden.» An der Konferenz fügt Swiss-COO Frick noch an, dass mit jedem zweiten freien Sitz die Flüge nicht mehr rentabel wären.

Wo bekomme ich mein Gepäck?

Die Koffer werden nach wie vor von den Gepäckbändern abgeholt. Nach Möglichkeit wird auch hier nur jedes zweite Band in Betrieb sein, um Menschenansammlungen möglichst zu verhindern.

Werden die Ticketpreise steigen?

Nein. Das Gegenteil könnte sogar eintreffen. Pünktlich zum Sommer dürften die Tickets günstiger werden. «Es ist zu erwarten, dass die Airlines allgemein im Zuge der Wiederaufnahme ihres Flugbetriebs preisaggressiv auftreten werden, da viel Kapazität vorhanden ist. Aus diesen Gründen sind kurzfristig etwas tiefere Preise zu erwarten», sagt Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott. Das Preistief wird aber wohl nur von kurzer Dauer sein. Dann dürften sich die Preise wohl «auf Vorjahresniveau bewegen», erklärt Edelweiss.

Sollten wir diesen Sommer lieber auf Ferien im Ausland verzichten?

Nein, auf keinen Fall. «Verzichten würde ich ganz sicher nicht. Jeder von uns braucht mal eine Erholungsphase», sagt Christian Griot, Leiter des Schweizer Instituts für Virologie und Immunologie, zu BLICK. Zu verreisen sei so lange unbedenklich, wie man den Abstand einhalte und die Hygieneregeln beachte.

Dazu rät auch Andreas Cerny. Sonst könnte eine zwei Corona-Welle drohen. Der Epidemiologe zu BLICK: «Ferne Destinationen mit wackligen Gesundheitssystemen würde ich ebenso meiden wie lange Flüge oder längere Reisen in Bussen und überfüllten Zügen.» An seinem Ferienort sollte man ebenfalls versuchen, sich von grösseren Menschenansammlungen fernzuhalten.

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