Das Haus ist sein ganzer Stolz – Ende April 2017 soll es verkauft werden: Spitzenkoch Daniel Bumann (57) muss seinen Gourmet-Tempel Chesa Pirani in La Punt GR nach 22 Jahren aufgeben. Jetzt spricht der Mann, der für Bumanns Abgang verantwortlich ist. Vermieter Marc E. Wieser (63) aus Zuoz GR bedauert das traurige Ende. «Die Zusammenarbeit mit Daniel Bumann war stets sehr angenehm. Ich habe öfters bei ihm gegessen», sagt er. Und schwärmt: «Seine Safranmenüs sind die reinste Gaumenfreude.»
Wieser ist einziger Verwaltungsrat der Grundbesitzerschaft, die Bumann und seiner Frau Ingrid (57) das Haus vermietet. Er sei zum Verkauf gezwungen. «Die Banken haben Druck gemacht. Entweder musste ein rentablerer Mieter rein, andere Finanzquellen gefunden oder das Restaurant verkauft werden.» Kurzum: «Bumann hat zu wenig Umsatz gemacht.»
Geld lasse sich mit dem Gastrobetrieb aber ohnehin schwierig verdienen. «La Punt liegt ausserhalb der Zentren, es gibt so gut wie keine Laufkundschaft», erklärt Wieser. Ein Taxi von St. Moritz GR aus koste 100 Franken. «Da essen die Gäste lieber direkt in einem der Fünfsternelokale im Nobelort.»
Bumanns Zukunft ist ungewiss. Es seien zahlreiche Angebote eingetroffen, sagt Ingrid Bumann, «auch aus dem Ausland. Wir prüfen alle Optionen». Vermieter Wieser hofft auf ein Happy End. «Mein Wunsch wäre, dass der Käufer einen neuen Vertrag mit Bumann aushandelt und ihn sein Restaurant weiterführen lässt.» Für wie viel Geld die Chesa Pirani den Besitzer wechseln soll, will er nicht verraten. Laut der zuständigen Immobilienfirma gibt es bisher aber noch keine Interessenten.