Im Kampf gegen Masern
Deutschland will Busse für Impf-Verweigerer

In der Schweiz starben 2019 bereits zwei Menschen an den Masern. In Deutschland will Gesundheitsminister Spahn jetzt mit einer Impfpflicht die Masern ausrotten.
Publiziert: 05.05.2019 um 12:11 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2019 um 16:48 Uhr
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Gefährliche Masern: Zwei Menschen starben in der Schweiz 2019 bereits wegen der Infektionskrankheit.
Foto: shutterstock

Gefährliche Masern: Zwei Menschen starben 2019 in der Schweiz wegen der Infektionskrankheit.  Auch die Zahl der Infizierten ist erschreckend hoch: Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) erkrankten im ersten Drittel dieses Jahres bereits 155 Personen an den Masern. Das ist sieben Mal mehr als in der Vorjahresperiode.

Eltern bangen um ihre Kinder. Auch in Deutschland. Bei unserem Nachbarn wurden vergangenes Jahr 543 Masern-Fälle registriert. 2019 schon über 300. Deshalb sagt Deutschland dem gefährlichen Virus jetzt den Kampf an.

Jetzt legt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein Gesetz vor, das besagt, dass sich alle gegen die Masern impfen müssen.

Impfverweigerern droht 2500 Euro Busse 

Im Interview mit der «Bild am Sonntag» erklärt Spahn: «Für den Einzelnen entstehen keine Kosten. Das zahlen die Krankenkassen. Die Masern-Impfung kostet rund 60 Euro. Eine Masern-Infektion mit möglichen Folgeerkrankungen ist dagegen ein Vielfaches teurer.»

Deshalb sollen Impfgegner nun zur Kasse gebeten werden: «Wer sein Kind nicht impfen lässt, dem drohen Bussgelder in Höhe von bis zu 2500 Euro», so Spahn.

Spahn macht klar: «Ich will die Masern ausrotten.» Dafür sei jedoch nötig, dass nicht 93 Prozent der Kinder, sondern mindestens 95 Prozent zwei Masernimpfungen haben, so Spahn weiter.

Masern: Was tun?

Die Masern gelten als hoch ansteckend. Zur Infektion durch das Masern-Virus kommt es durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Die Krankheit gilt vor allem wegen ihren Komplikationen als gefährlich.

Symptome

Nach einer Infektion kommt es in der Regel zu zwei Krankheitsschüben: Nach sieben bis 18 Tagen sind Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu, Entzündung der Schleimhaut im Mund, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen häufige Symptome. Zwei bis vier Tage nach Eintreten erster Symptome folgt der zweite Schub. Dabei kommt es zu einem Anstieg des Fiebers. Die Symptome verstärken sich und es tritt ein auffälliger Hautausschlag auf. Fälle ohne Komplikationen heilen rasch und ohne bleibende Schäden ab.

Keine reine Kinderkrankheit

In Gewissen Fällen kann es zu Komplikationen kommen: Hirnentzündung (= Enzephalitis; 1 auf 1000 Fälle), Lungenentzündung (= Masernpneumonie; 10 bis 60 auf 1000 Fälle) oder Mittelohrentzündung (= Otitis media) gehören zu den häufigsten Komplikationen. Diese können auch zum Tod führen.

Bei den Masern handelt es sich nicht um eine Kinderkrankheit, Personen jeden Alters können betroffen sein. 2 Dosen einer sogenannten «MMR-Impfung» schützen ein Leben lang vor den Komplikationen der Masern, Mumps und Röteln. Kommt es dennoch zu einem Infekt, sollte man sicher zu Hause bleiben und sich über die Einnahme und Verwendung von Medikamenten und Salben mit einer medizinischen Fachperson beraten.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)

Die Masern gelten als hoch ansteckend. Zur Infektion durch das Masern-Virus kommt es durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Die Krankheit gilt vor allem wegen ihren Komplikationen als gefährlich.

Symptome

Nach einer Infektion kommt es in der Regel zu zwei Krankheitsschüben: Nach sieben bis 18 Tagen sind Fieber, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Lichtscheu, Entzündung der Schleimhaut im Mund, Husten, Schnupfen und Halsschmerzen häufige Symptome. Zwei bis vier Tage nach Eintreten erster Symptome folgt der zweite Schub. Dabei kommt es zu einem Anstieg des Fiebers. Die Symptome verstärken sich und es tritt ein auffälliger Hautausschlag auf. Fälle ohne Komplikationen heilen rasch und ohne bleibende Schäden ab.

Keine reine Kinderkrankheit

In Gewissen Fällen kann es zu Komplikationen kommen: Hirnentzündung (= Enzephalitis; 1 auf 1000 Fälle), Lungenentzündung (= Masernpneumonie; 10 bis 60 auf 1000 Fälle) oder Mittelohrentzündung (= Otitis media) gehören zu den häufigsten Komplikationen. Diese können auch zum Tod führen.

Bei den Masern handelt es sich nicht um eine Kinderkrankheit, Personen jeden Alters können betroffen sein. 2 Dosen einer sogenannten «MMR-Impfung» schützen ein Leben lang vor den Komplikationen der Masern, Mumps und Röteln. Kommt es dennoch zu einem Infekt, sollte man sicher zu Hause bleiben und sich über die Einnahme und Verwendung von Medikamenten und Salben mit einer medizinischen Fachperson beraten.

Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG)

Deutschland mit über 300 Fällen in diesem Jahr

Der Gesundheitsminister geht stark davon aus, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel seinen Gesetzesvorschlag unterstützt: «Schliesslich gibt es einen Beschluss des Bundesparteitags der CDU, der noch eine viel weitreichendere Impfpflicht vorsieht. Es gibt in der Koalition eine breite Unterstützung.»

Spahn rechnet damit, dass der Bundestag bezüglich seinem neuen Impfgesetz noch 2019 eine Entscheidung treffen wird. Rückenwind bekommt er schon jetzt von der SPD. Parteichefin Andrea Nahles sprach ihre Unterstützung aus. (nl)

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Masernfälle nehmen zu
1:41
Gefährlicher Impf-Streit:Masernfälle nehmen zu
Die wichtigsten Impfungen der Schweiz für Kinder

Das sind die wichtigsten Impfungen, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt.

  • Diphtherie, Tetanus (Starrkrampf), Pertussis (Keuchhusten):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Masern, Mumps und Röteln:
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 2 Jahren.
  • Pneumokokken (Lungen- und Hirnhautentzündung):
    3 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 1 Jahr.
  • Haemophilus influenzae (bakterielle Infektion):
    4 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 2 Jahren.
  • Meningokokken (Hirnhautentzündung):
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 15 Jahren.
  • Varizellen (Windpocken, Wilde Blattern):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.
  • Humane Papilloma-Viren (Gebärmutterhalskrebs):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.

Das sind die wichtigsten Impfungen, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt.

  • Diphtherie, Tetanus (Starrkrampf), Pertussis (Keuchhusten):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung):
    5 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 7 Jahren.
  • Masern, Mumps und Röteln:
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 2 Jahren.
  • Pneumokokken (Lungen- und Hirnhautentzündung):
    3 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 1 Jahr.
  • Haemophilus influenzae (bakterielle Infektion):
    4 Impfungen im Alter von 2 Monaten bis 2 Jahren.
  • Meningokokken (Hirnhautentzündung):
    2 Impfungen im Alter von 1 bis 15 Jahren.
  • Varizellen (Windpocken, Wilde Blattern):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.
  • Humane Papilloma-Viren (Gebärmutterhalskrebs):
    1 Impfung im Alter von 11 bis 15 Jahren.
Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
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