Gemütlich lehnt sich Phil Ospell in seinem Sessel zurück, zündet eine Zigarette an und sagt: «Zahlen interessieren mich nicht, und von der Börse verstehe ich noch weniger.» Dann huscht ein sanftes Lächeln über sein Gesicht: «Ich bin das Gegenteil von meinem Vater. Ich teile mit ihm nur Name und Blut – vielleicht noch das Aussehen.» Phil ist der älteste Sohn von UBS-Chef Marcel Ospel. Die letzten fünf Jahre verbrachte er in den USA, wo er sich unter anderem an der New York Film Academy zum Schauspieler ausbilden liess. Die Ausbildung hat er abgeschlossen, die Schauspielkarriere beendet, noch bevor sie richtig begonnen hat. «Das Business ist brutal hart», resümiert er. «Als Schauspieler aus einem fremden Land hat man fast keine Chance.» Seit einigen Monaten lebt Phil wieder zu Hause bei seiner Mutter an der Zürcher Goldküste – und schreibt an einem Fantasy-Roman, «der hoffentlich noch in diesem Jahr erscheint». Er sagts, aber so richtig daran glauben mag er nicht. Vielleicht, weil es auch gar nicht so wichtig ist, ob der Roman wirklich publiziert wird. Phils finanzielle Zukunft wirds nur unmerklich beeinflussen.
Seinen Nachnamen liess Phil noch in den USA von Ospel zu Ospell umändern. «Wegen der einfacheren englischen Aussprache», erklärt er. Aber wohl auch, um sich wenigstens ein bisschen von seinem übermächtigen Vater zu emanzipieren. «Ich hatte stets alle Freiheiten dieser Welt», erinnert sich der Junior. «Doch statt zu profitieren, liess ich mich davon einschüchtern.» Phil musste nie. Er durfte. «All die Möglichkeiten verwirrten mich bloss.» Ehrgeiz entwickelte er nicht. Was muss einer beweisen, der ohnehin schon alles hat? «Ich bin ein sogenanntes Trust-Fund-Baby», sagt er und zündet sich eine weitere Zigarette an. Dann gesteht er: «Manchmal beneide ich Leute, die schon mit 18 Jahren auf eigenen Füssen stehen müssen.» Solche, die unbarmherzig ins kalte Wasser geworfen werden. Er habe stets ein Auffangnetz gehabt. Und das prägt ein Leben. Seine Eltern liessen sich scheiden, als er elf Jahre alt war.
Phil blieb bei der Mutter. «Ich war meiner Mutter seit jeher näher.» In der Schule war er ein Einzelgänger. Ein Aussenseiter ist er geblieben: Lieber schaut er sich daheim allein TV-Serien an, statt mit Freunden in den Ausgang zu gehen. «Zu viele Menschen um mich herum machen mich nervös», sagt er. «In meiner Fantasie fühle ich mich besser aufgehoben.» Sie sei spannender, abwechslungsreicher, auch sicherer als die raue Wirklichkeit.
Zum Vater habe er eine gute Beziehung, betont Phil, aber keine sehr enge. «Er ist ja immer unterwegs, sehr beschäftigt, sehr exponiert», entschuldigt er seinen Papa. «Er ist so ganz anders als ich.» Nicht mal die Fasnacht mag Phil. «Ich bin wahrscheinlich der einzige Basler, der sie hasst», sagt er lächelnd. Ein weiterer Charakterzug, der ihn vom Vater unterscheidet.
Phil, der nie ein Geheimnis aus seiner Homosexualität machte, ist Single. An die ewige Liebe glaubt er nicht. «Ich sehe zu viel Betrug, Scheidungen, Schmerz in den Beziehungen meiner Kollegen. Nein, das ist nichts für mich!» Dann wird er nachdenklich: «Aber vielleicht sehe ich das alles bald anders.» Wenn er 30 Jahre alt sei, müsse er etwas zustande gebracht haben, dann müsse er auf eigenen Beinen stehen. Das sei die Vorgabe. Wer ihm die Vorgabe erteilt hat, verrät Phil nicht. «Ich bin privilegiert», sagt er nur, «aber verwöhnt bis in alle Ewigkeit bin ich nicht.»
Phil drückt seine Zigarette im Aschenbecher aus. «Könnte sein, dass es ja wirklich klappt mit dem Fantasy-Roman.»
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Ospel-Bodmer (33) verheiratet. Es ist seine dritte Ehe.
1973 heiratete Marcel Ospel die Kauffrau Margot Baur (57). Aus der Ehe, die Anfang der Neunzigerjahre geschieden wurde, gingen zwei Kinder hervor: Dominique (30) und Phil (27). Ospels zweite Frau war die Rotkreuz-Krankenschwester Andrée Koechlin aus dem «Basler Daigg». Noch vor der Geburt des zweiten Kindes im Jahr 2002 trennte sich das Paar. Geheiratet hatten die beiden 1995.
Ospel-Bodmer (33) verheiratet. Es ist seine dritte Ehe.
1973 heiratete Marcel Ospel die Kauffrau Margot Baur (57). Aus der Ehe, die Anfang der Neunzigerjahre geschieden wurde, gingen zwei Kinder hervor: Dominique (30) und Phil (27). Ospels zweite Frau war die Rotkreuz-Krankenschwester Andrée Koechlin aus dem «Basler Daigg». Noch vor der Geburt des zweiten Kindes im Jahr 2002 trennte sich das Paar. Geheiratet hatten die beiden 1995.