Monika L.* († 28) ist Mutter des 16 Monate alten Tim, im vierten Monat schwanger und glücklich verheiratet. Die kleine Familie lebt seit zwei Jahren in einer Eigentumswohnung in Horw LU – mit Blick über den Vierwaldstättersee. Alles scheint perfekt.
Doch gestern brennen Kerzen vor dem Küchenfenster. Monika L. ist tot. Erstickt im Keller der Neubauanlage.
Tödliche Luft
Heute Abend vor einer Woche macht sich die Schwangere auf den Weg in den Heizungsraum, der sich im gegenüberliegenden Haus Nr. 2 befindet. «Eigentlich ist ihr Mann für die Heizung zuständig, er ist der Abwart», sagt Nachbarin Nicole Furrer (49). Aber weil Stefan L. im WK ist, übernimmt seine Frau.
Sie muss den Brenner nachfüllen. Was sie nicht weiss: Die Luft im geschlossenen Pellet-Lagerraum ist tödlich! Die kleinen Holzzylinder (siehe Box, rechts) machen einen chemischen Prozess durch, der der Luft nach und nach den Sauerstoff entzieht.
Beim Nachfüllen verliert Monika L. plötzlich das Bewusstsein und bricht über dem Pelletshaufen zusammen. Sie erstickt – und mit ihr das Ungeborene.
Schwester findet die Tote
Ihre Schwester, die drüben auf den kleinen Tim aufpasst, wundert sich, wo Monika bleibt. Dann schaut sie nach und findet die Tote.
Um 20.40 Uhr geht der Notruf bei der Luzerner Polizei ein. «Wir gehen von einem Unfall aus», sagt Sprecher Urs Wigger. «Derzeit klären wir ab, ob es allenfalls zu strafbaren Handlungen gekommen ist.»
Sicher ist: Monika L. starb an einer Kohlenmonoxidvergiftung.
«Tod hätte verhindert werden können»
Ihre Nachbarn in der Siedlung sind geschockt. «Seit wir hier wohnen, gibt es Probleme mit der Heizung», erzählt eine Bewohnerin von Haus Nr. 4. «Die Verwaltung hat uns gesagt, sie beheben die Fehler im Sommer.» Sie klagt an: «Monikas Tod hätte verhindert werden können.»
Doch die Hausverwaltung blockt ab. Mit der Heizanlage hätte es nie Probleme gegeben.
Ein Protokoll über «Probleme mit der Holzpellet-Heizung» vom 26. November 2010, das an die Wohneigentümer verschickt wurde und das BLICK vorliegt, spricht eine andere Sprache. Hier steht: «Leider hatten wir Probleme mit der Heizungsanlage. In den letzten Monaten ist mehrmals die Entgasungsanlage übergelaufen. (...) Es ist aufgefallen, dass die Pellets ungenügend in den Brenner transportiert werden. Der Heizwart musste bei tiefem Pegelstand täglich mit der Schaufel die Pellets umschichten. Der Service ist in wärmeren Monaten vorzunehmen.»
Zu spät für Monika L.Schilder mit Verhaltensmassnahmen zum Nachfüllen der Pellets hat die Hausverwaltung erst nach dem tragischen Tod aufgehängt.
* Namen der Redaktion bekannt
Am 15. Dezember stirbt Maria V. (22) aus Solothurn. Grund: Eine . Die schöne Studentin erstickt neben ihrem Freund im Schlaf. Er überlebt knapp. Kaum zehn Tage später, an Heiligabend, stirbt die Tessiner Wirtin Nella Saalfrank (68). Weil die Gasheizung ihres Nachbarn sie .
Und nun schockt der tragische Tod der schwangeren Mutter Monika L. (28) die Schweiz.
Am 15. Dezember stirbt Maria V. (22) aus Solothurn. Grund: Eine . Die schöne Studentin erstickt neben ihrem Freund im Schlaf. Er überlebt knapp. Kaum zehn Tage später, an Heiligabend, stirbt die Tessiner Wirtin Nella Saalfrank (68). Weil die Gasheizung ihres Nachbarn sie .
Und nun schockt der tragische Tod der schwangeren Mutter Monika L. (28) die Schweiz.
«In Europa gab es bisher einige wenige Todesfälle. In der Schweiz ist mir kein weiterer bekannt», sagt Mathias Grimm, Sprecher der Branchenorganisation proPellets.ch.
Hintergrund dieser Vergiftungen: Die Holzpelletsmachen einen Abbauprozess durch. Unter gewissen Umständen reagiert der Sauerstoff in der Luft, Kohlenmonoxid entsteht.
«Grundsätzlich sollte man einen Lagerraum gar niebetreten», sagt Grimm. «Und wenn doch, dann niemals unbeaufsichtigt und nur, nachdem man den Raum 15 Minuten gut durchgelüftet hat.»
«In Europa gab es bisher einige wenige Todesfälle. In der Schweiz ist mir kein weiterer bekannt», sagt Mathias Grimm, Sprecher der Branchenorganisation proPellets.ch.
Hintergrund dieser Vergiftungen: Die Holzpelletsmachen einen Abbauprozess durch. Unter gewissen Umständen reagiert der Sauerstoff in der Luft, Kohlenmonoxid entsteht.
«Grundsätzlich sollte man einen Lagerraum gar niebetreten», sagt Grimm. «Und wenn doch, dann niemals unbeaufsichtigt und nur, nachdem man den Raum 15 Minuten gut durchgelüftet hat.»