«Sie wollte eine Leihmutter»
Er machte die Bündner Pfarrerin (66) zur ältesten Mutter der Schweiz

Der ukrainische Frauenarzt Kopkov Valeriy Semyonovich erzählt stolz, wie er der pensionierten Theologin Zwillings-Nachwuchs bescherte.
Publiziert: 18.03.2012 um 13:16 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2018 um 12:19 Uhr
Von Britta Krauss

Der Mann, der Kinderträume wahr macht, heisst Kopkov Valeriy Semyonovich (55). Er trägt Schnauz und ist Mitbesitzer von BioTexCom, einer Reproduktions-Klinik in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Dort, so sagt Semyonovich, habe er die Bündnerin (66) zur ältesten Mutter der Schweiz gemacht. «Im September 2010 kam die Pfarrerin zum ersten Mal in unsere Klinik», sagt der Frauenarzt. «Wir halfen ihr, schwanger zu werden.»

Das Ergebnis: Die Grüscherin gebar Ende Februar im Bündner Kantonsspital Zwillinge, wie SonntagsBlick enthüllte.

«Eigentlich wollte sie eine Leihmutter», sagt Semyonovich. «Aber gesetzlich ist das nur verheirateten Paaren erlaubt. Und sie kam alleine zu uns.»

Schwangerschafts-Paket für 14'500 Franken

Deshalb habe sich die Pfarrerin für ein rund 14'500 Franken teures Schwangerschafts-Paket «mit Erfolgsgarantie» entschieden. Details will Semyonovich nicht verraten.

Für Frauen in diesem Alter gibt es in der Regel aber nur eine Möglichkeit, schwanger zu werden: Ärzte befruchten eine gespendete Eizelle mit gespendetem Sperma und pflanzen sie der künftigen Mutter ein. In der Schweiz ist die Eizellspende illegal.

«Beim ersten Versuch hat es mit der Schwangerschaft bei der Pfarrerin nicht geklappt», sagt Semyonovich. Sie habe das Kind nach acht Wochen verloren. «Der zweite Versuch Ende Juni 2011 war dann aber erfolgreich.»

Die meisten Frauen kommen aus dem Ausland

Laut Semyonovich verhilft seine Klinik pro Jahr rund 130 Frauen zu Kindern. «90 Prozent von ihnen kommen aus dem Ausland», sagt der Arzt, der seit sieben Jahren im Eizellen-Geschäft ist.

Die Bündnerin sei eine seiner ältesten Kundinnen gewesen. Bedenken hatte er deshalb nicht. «Alle Frauen müssen das Recht haben, schwanger zu werden», findet er.

Er sei gegen die Einführung einer Altersbeschränkung, wie sie derzeit in der Ukraine diskutiert werde. «Die Gesellschaft ist überaltert. Deshalb müssen auch Frauen über 50 Kinder bekommen können.»

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