Sie entdeckte Bijouterie-Beute von Samnaun
Darum bekommt Pilzlerin Ruth S. keinen Finderlohn

Uhren und Schmuck im Wert von mehreren Hunderttausend Franken! Beim Pilze sammeln fand Ruth S. zufällig die Beute eines Bijouterie-Raubs. Das Gesetz sieht in einem solchen Fall keinen Finderlohn vor – trotzdem will sich der Schmuckhändler erkenntlich zeigen.
Publiziert: 18.09.2018 um 17:14 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2018 um 21:34 Uhr
«Ich kam mir wie in einem Film vor»
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Pilzsammlerin:«Ich kam mir wie in einem Film vor»
Roman Rey

Ruth S.* macht sich im Wald auf die Suche nach Pilzen – und findet gestohlene Uhren und Schmuck. Es handelt sich um die Beute eines Einbruchs in die Bijouterie Zegg in Samnaun GR (BLICK berichtete). Die Ware hat laut Polizei einen Wert «im hohen sechsstelligen Bereich».

Laut Gesetz steht Findern von Verlustgegenständen eine Belohnung zu – doch Ruth S. hat Pech. «Sie hat leider keinen Rechtsanspruch auf einen Finderlohn, da es sich um Diebesgut handelt», sagt der Rechtsanwalt Martin Steiger zu BLICK. Das Gesetz beziehe sich auf Sachen, die verloren gegangen sind.

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Ruth S. erzählt von ihrem spektakulären Fund.
Foto: RTR/Telesguard

Bei Verlustgegenständen sieht das Zivilgesetzbuch einen «angemessenen Finderlohn» vor. Gemäss Steiger gilt die Faustregel: zehn Prozent vom Wert des Fundgegenstandes. Mit steigendem Wert sinkt dieser Prozentsatz jedoch.

Der Bijoutier will sich erkenntlich zeigen

Aber auch ohne Gesetz im Rücken darf Ruth S. mit einer Belohnung rechnen. Wie «Schweiz aktuell» berichtet, will sich Olivier Zegg bei ihr bedanken und sich erkenntlich zeigen. Was sie bekommt, ist nicht bekannt. BLICK hat den Bijoutier für eine Stellungnahme nicht erreicht.

Zegg ist zwar erleichtert, dass ein Grossteil der Beute vom letzten Einbruch im August wieder aufgetaucht ist. So richtig Freude kommt aber wegen der Raubserie nicht auf. «Es ist kein gutes Gefühl», sagt der Bijoutier in der SRF-Sendung. «Man macht sich viele Sorgen und stellt alles in Frage.» Er ergreife laufend Massnahmen – Details will er aus Sicherheitsgründen keine nennen.

Nachdem Ruth S. beim Pilzsammeln eine Tasche mit dem Diebesgut gefunden hat, alarmierte sie die Polizei. Beamte fanden daraufhin noch eine weitere Tasche im Wald. Die mutmasslichen Täter, die offenbar ohne Beute geflüchtet waren, waren am Tag nach dem Raub in Italien verhaftet worden.

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