Weil die Polizei für einen Einsatz vom Posten in Scuol GR fast 45 Minuten braucht, ist die Bijouterie Zegg im abgelegenen Bergdorf Samnaun ein gefundenes Fressen für Kriminelle. Jetzt haben Einbrecher den Laden schon wieder ausgeräumt! Die Bijouterie ist damit in diesem Jahr bereits zum dritten Mal im Visier von Kriminellen!
Kurz nach 4 Uhr morgens ging bei der Kantonspolizei Graubünden in der Nacht auf Donnerstag der Alarm ein. Die Täter hatten die Eingangstür der Bijouterie mit einem Geländefahrzeug gerammt.
«Praktisch leergeräumt»
«Anwohner konnten beobachten wie drei vermummte Personen ins Geschäft eindrangen», schreibt die Kantonspolizei Graubünden in einer Mitteilung. «Nach ersten Erkenntnissen wurde die Bijouterie praktisch leergeräumt», heisst es weiter.
Nach der Tat ergriffen die Räuber mit einem grauen Mercedes die Flucht. Das Fahrzeug konnte rund eine Stunde nach dem Einbruch in der Region Mals im italienischen Südtirol beobachtet werden.
Zusammen mit den österreichischen und den italienischen Behörden sowie dem Grenzwachtkorps der Schweiz fahndet die Kantonspolizei Graubünden nach den Einbrechern.
Überfall um 12 Uhr mittags
Bereits Anfang April hatten fünf maskierte Männer das Geschäft ausgeraubt – um 12 Uhr mittags. Mehrere BLICK-Leserreporter filmten den Überfall. Vier der Räuber konnten nach Hinweisen aus der Bevölkerung verhaftet werden. Ein Grossteil der Beute wurde sichergestellt: Die Räuber hatten Uhren im Wert von über einer Million Franken mitgenommen.
Bei den festgenommen Tätern handelt es sich um vier serbische und bosnische Männer im Alter von 31 und 33 Jahren. Einer der mutmasslichen Täter ist immer noch auf der Flucht.
Im Mai kam es zudem zu einem Einbruchsversuch. Wahrscheinlich wollten die Unbekannten die Eingangstür rammen, wie das Bild eines Leserreporters zeigt. Das Unterfangen gelang ihnen damals jedoch nicht.
Die Kantonspolizei Graubünden hatte danach verschiedene Massnahmen getroffen « Die Polizei-Präsenz im Tal wurde massiv erhöht, in unregelmässigen Abständen, zu allen Tages- und Nachtzeiten. Daneben war mehrmals eine Spezialeinheit vor Ort», sagt Kapo-Sprecherin Anita Senti zu BLICK. Ausserdem wurde die Kooperation mit dem Grenzwachtkorps verstärkt und die gemeinsame Patrouillentätigkeit intensiviert. Offenbar nicht genug Abschreckung für Kriminielle. Jetzt wurde die Bijouterie erneut zum ihrem Ziel. (noo/jmh/SDA)