Die beiden grossflächigen Waldbrände, die am Dienstag und Mittwoch zwischen Mesocco und Soazza sowie in Braggio ausgebrochen sind, haben insgesamt über 100 Hektaren Schutzwald beschädigt – 120 in Soazza und Mesocco, zwölf in Braggio, wie die Kantonspolizei Graubünden mitteilt.
Was die genauen Folgen davon sind, ist noch unklar. «Es ist noch zu früh für eine Beurteilung», sagt Andrea Kaltenbrunner vom Amt für Wald und Naturgefahren zu BLICK. Bis der Schutzwald komplett regeniert sei, dauere es aber 50 bis 100 Jahre. Beim letzten grossen Waldbrand im Bünderland im Jahr 1997 Jahren brannten insgesamt 390 Hektaren Schutzwald ab. «Die Spuren sind noch heute sichtbar», sagt Kaltenbrunner.
Ein Grossaufgebot an Feuerwehrleuten konnte die Brände inzwischen unter Kontrolle bringen. 80 Feuerwehrleute der Feuerwehren Alta Mesolcina, Bassa Mesolcina, Thusis, Rheinwald und Calanca standen im Einsatz. Unterstützt werden sie von mehreren Löschhelikoptern der Schweizer Armee sowie von Privathelikoptern.
Evakuationen und gesperrte Strassen
In Mesocco mussten vier Personen aus zwei Wohnhäusern evakuiert werden, ein drittes Haus war wegen Steinschlaggefahr nicht mehr zugänglich. Die Autostrasse A13 und die Kantonsstrasse H13 waren zeitweise wegen Steinschlaggefahr gesperrt.
Das Feuer näherte sich den Wohnhäusern in Braggio bis fünfzig Meter. Verletzt wurden indessen niemand, auch Gebäude wurden keine beschädigt, wie die Polizei weiter mitteilte.
Das Amt für Wald und Naturgefahren hat die Waldbrandgefahr in Graubünden heraufgesetzt. Es weist darauf hin, Feuerwerke nur zurückhaltend einzusetzen, keine Zigaretten ins Gras zu werfen und allgemein vorsichtig im Umgang mit Feuer zu sein. (gr/bau)