Zehn Tage noch, dann ist St. Moritz fest in indischen Händen. Gegen 850 Gäste werden erwartet, wenn Akash Ambani und Shloka Mehta zur gemeinsamen Bachelor-Party im Luxus-Skiort einladen. Schon jetzt ist klar: Für die Feier des Liebespaars (beide 28) aus schwerreichem Haus spielt Geld keine Rolle.
Die Luxus-Adressen sind ausgebucht
In St. Moritz werden für die Mega-Sause vom 23. bis 25. Februar gleich an mehreren Orten riesige, provisorische Festhallen aufgestellt – von einer Art Chilbi für die Besucher ist ebenfalls die Rede. Und natürlich müssen die vornehmen Gäste standesgemäss untergebracht werden.
Ein Teil der indischen Gäste wird im Fünfsternehotel Badrutt's Palace logieren. Ab tausend Franken aufwärts kosten dort die Zimmer in der Wintersaison – pro Nacht. Während der Drei-Tage-Feier ist das Hotel komplett ausgebucht. Auch in anderen Nobeladressen in St. Moritz wie dem Suvretta House oder dem Kempinski stehen keine Zimmer mehr zur Verfügung.
St. Moritz verdient fast nichts – und freut sich trotzdem
Laut indischen Medien hat das Hochzeitspaar gleich zwei Flieger gebucht, um die Festgemeinschaft in die Schweiz zu bringen. Vor Ort werden sie mit einem üppigen Buffet praktisch rund um die Uhr verköstigt. Oliver Bühler und sein Unternehmen Edelweiss Catering wurden im Vorfeld der Party von den Organisatoren kontaktiert, seine Offerte bekam am Ende jedoch nicht den Zuschlag.
«Allein für das Catering der Angestellten während dreier Wochen und die Miete des Partyzelts rechneten wir mit rund 600'000 Franken.» Die Gesamtkosten schätzt Bühler auf mindestens 1,5 Millionen Franken. «Da sind die exklusiven Wünsche der indischen Gastgeber noch nicht mal eingerechnet.»
Extrawünsche sind vorprogrammiert
Dass es extravagante Wünsche gibt, ist so gut wie sicher, wenn die Ambani-Familie feiert. Der Vater des Bräutigams, Mukesh Ambani, ist für prunkvolle Feste bekannt. Der 61-Jährige gilt als reichster Mann Indiens. Auch deshalb dürften für die Party im Schweizer Bergort kaum Kosten gescheut werden.
Für die Gemeinde St. Moritz lohnt sich der Besuch aus Indien zumindest finanziell kaum. Nur gerade «wenige Hundert Franken» bekomme man für die Platzmiete am Ufer des St. Moritzersees, sagt Sprecher Fabrizio D'Aloisio. Und doch freue man sich sehr auf die Party. «Anlässe wie dieser sind wichtig. Sie vermitteln unsere Positionierung als extravaganten Ferienort einem weltweiten Publikum. Deshalb sind wir auch in Zukunft sehr aufgeschlossen gegenüber solchen Veranstaltungen.»
«Der Anlass ist allerbeste Werbung»
Das sieht auch Erwin Fässler so. Der 58-Jährige lebte längere Zeit in Indien und bietet heute mit seinem Unternehmen «Erwin Tours of Switzerland» unter anderem sogenannte Bollywood-Touren in der Schweiz an. Er erwartet zahlreiche Prominente aus Indien und dem Rest der Welt an der Party.
Für St. Moritz sei das deshalb eine Goldgrube: «Der Anlass ist allerbeste Werbung bei Millionen von Menschen.» Es sei kein Zufall, dass das indische Paar St. Moritz für die Feier ausgesucht hat. «Der Luxus, der Schnee, die Landschaft – das fasziniert die Menschen in Indien», so Fässler.