Erst seit diesem Sommer arbeitet Max W.* (16) in der Landi in Thusis GR. Letzte Woche nimmt der angehende Detailhandelsfachmann einen Behälter mit brennbarer Flüssigkeit aus einem Gestell, kippt sie über den Boden aus und entfacht mit einem Feuerzeug ein Inferno.
Resultat: Die Landi brennt bis auf ihre Grundmauern nieder, der Sachschaden beträgt acht Millionen Franken! Wie durch ein Wunder gibt es keine Verletzten oder Toten.
Brandstifter lässt Familie ratlos zurück
Dass es sich tatsächlich um Brandstiftung handelte, geben die Behörden erst am Donnerstag bekannt. Seither ist der Teenie das grosse Dorfgespräch. Doch wieso wurde Max W. zum Brand-Stift? Zu BLICK sagen gleich mehrere Personen, ein Streit zwischen dem Chef und dem Lehrling sei der Auslöser gewesen.
Doch der Vater des Teenagers widerspricht vehement: «Ich glaube nicht, dass es in dieser Sache um Mobbing geht. Es müssen andere Gründe vorhanden sein», sagt Thomas W.*(45). Der Mann sieht mitgenommen aus. Die Tat seines Sohnes setzt dem Familienvater schwer zu. «Ich weiss beim besten Willen noch nicht, weshalb er es getan hat!»
Vater konnte seinen Sohn noch nicht besuchen
Noch konnte der Vater nicht selbst mit Sohn Max sprechen. Ein Besuch stehe aber unmittelbar bevor, so der Vater. Sein Bub wurde unterdessen in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht. Max W. ist laut den Behörden geständig.
Auch seitens der Landi betont Alice Chalupny, Mediensprecherin von Fenaco, ausdrücklich: «Das Motiv ist derzeit völlig unklar. Nach Rücksprache mit den betroffenen Mitarbeitern kann ich Ihnen sagen, dass ein Streit unseres Wissens nicht der Auslöser war.» Man werde abwarten, was die Untersuchung ans Tageslicht bringe, den Fall aber auch intern aufarbeiten.
«Er war ein lieber Bub!»
Am Wohnort von Max W, einem kleinen Dörfchen im Bezirk Albula, wird ebenfalls gerätselt. «Ich bin fassungslos. Das war ein lieber Bub, immer freundlich. Mir tut vor allem seine Familie leid. Die kann nämlich absolut nichts für den Seich, den er da gemacht hat», sagt eine Einheimische.
Negatives über den Brand-Stift von Thusis weiss im verschneiten Dörfchen jedenfalls niemand zu erzählen.
Das droht Max W.
Trotzdem muss Max W. nun die Konsequenzen seiner Tat tragen. Als Sanktionen kommen gemäss Jugendstrafgesetz ambulante oder stationäre Massnahmen in Betracht. Arbeitsleistung, Busse oder Freiheitsentzug bis zu vier Jahre könnten ebenfalls ausgesprochen werden.
*Namen der Redaktion bekannt