Ein Feuermeer versetzt gestern die Bewohner von Thusis und Cazis GR in Angst und Schrecken. Das Landi-Gelände steht in Vollbrand. Stundenlang kämpfen rund 150 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Sie müssen verhindern, dass sich das Feuer bis zur angrenzenden Tankstelle durchfrisst – und es zu einer noch grösseren Katastrophe kommt.
Zwei Landi-Mitarbeiter sind da schon wegen Verdacht auf Rauchgasvergiftung zur Kontrolle ins Spital Thusis gebracht worden. Sie konnten bereits am Nachmittag wieder nach Hause. «Die beiden Mitarbeiter werden keine bleibenden Schäden haben», sagt Sprecher Roman Rüegg von der Kantonspolizei Graubünden zu BLICK.
Weitere Verletzte gibt es nicht. «Alle Angestellten und auch die Kundschaft konnten das Gebäude verlassen, bevor der Brand richtig ausbrach», sagt die Polizei weiter.
War es Brandstiftung?
Gegen 19 Uhr kann der Brand zu 90 Prozent unter Kontrolle gebracht werden, die Löscharbeiten dauern die Nacht über an. «Es hat geknallt wie verrückt», sagt Anwohnerin Luzia Lang (74) zu BLICK. «Einen solchen Brand habe ich noch nie gesehen. Zum Glück windete es nicht, sonst hätten die Flammen vielleicht auf unser Haus übergegriffen.»
«Wir sind bestürzt», sagt Landi-Sprecherin Sonja Schild. Über die Höhe des Schadens an der 1600 Quadratmeter grossen Filiale lässt sich noch nichts Genaueres sagen. Klar ist: Das Verkaufsgeschäft, ein Lagerschuppen sowie der Tankstellenshop wurden beim Brand zerstört, wie die Polizei bestätigt.
Die Ermittlungen zur Brandursache laufen. War es ein Fremdverschulden? «Momentan ermitteln wir in alle Richtungen und können nichts ausschliessen», sagt Polizeisprecher Rüegg. Das Ladensortiment könnte aber dazu beigetragen haben, dass sich das Feuer von einem Brandherd aus so schnell ausbreiten konnte, erklärt Feuerwehrkommandant Reinhold Ziegler. «Die Produkte, die Landi verkauft, sind brandfördernd.»
Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen, die sich vor dem Brandausbruch in der Landi aufgehalten haben. (man)