Gemeinde eröffnet Spendenkonto
Schweizer wollen Bondo helfen

Das Schicksal der Bewohner von Bondo GR berührt die Schweiz. Die Gemeinde hat ein Spendenkonto eingerichtet.
Publiziert: 28.08.2017 um 13:21 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:56 Uhr
Hier «explodiert» der Piz Cengalo
0:49
Leservideo des Bergsturzes:Hier «explodiert» der Piz Cengalo
Nicole Agostini

Die 100-Seelen-Gemeinde Bondo GR ist nach dem Bergsturz und der anschliessenden Schlammlawine derzeit unbewohnbar. Die Anteilnahme der Schweizer mit der Bevölkerung ist aber gross. Zahlreiche Personen haben sich bei der Gemeinde Bregaglia GR gemeldet und wollten wissen, wie sie helfen können. Die Gemeinde hat deshalb ein Spendenkonto eröffnet und die Angaben gestern auf der eigenen Website und auf Facebook veröffentlicht: Das Konto lautend auf Comune di Bregaglia. Casella postale 36 7606 Promontogno hat die IBAN CH33 0077 4010 0577 1811 2.

Verwendung der Spenden noch unklar

Wofür die Spendengelder verwendet werden, kann die Gemeinde Bregaglia dem BLICK aber noch nicht sagen. Die Besprechungen zu einem Spenden-Konzept seien am Laufen.

Gleichzeitig wurde die Schweizer Glückskette aktiv. In deren Auftrag hat Silvano Allenbach (35), Caritas-Leiter Fachstelle Katastrophe Schweiz, die Gemeinde Bregaglia kontaktiert. «Wir haben der Gemeinde angeboten, sich an die Glückskette zu wenden. Falls sie Hilfe beanspruchen wolle. Gemeinden stellen über uns als mandatierte Organisation ein Gesuch an die Glückskette.» 

Die Glückskette könnte auf Initiative der Gemeinde Soforthilfe leisten. «Zum Beispiel, wenn Betroffene alles verloren haben und jetzt das Nötigste wieder beschaffen müssen», sagt Allenbach.

Glückskette hilft, wenn Versicherung nicht zahlt

Zunächst müsse aber abgeklärt werden, welche Kosten von den Versicherungen gedeckt werden (BLICK berichtete). «Danach sieht man, welche Betroffenen noch mit Kosten kämpfen müssen. Dann helfen wir, wenn Betroffene ein Gesuch stellen.»

Das Ereignis und die Folgen von Bondo in Graubünden erinnern an die Schlammlawine in Gondo im Wallis im Jahre 2000. Trotzdem könne man diese Unglücke nicht miteinander vergleichen. «Gondo war ein unvorhersehbares Ereignis. Der Schaden war viel grösser als jetzt in Bondo. Und es gab 13 Tote», sagt Daniela Toupane, Mediensprecherin der Glückskette. Damals sammelte die Glückskette 74,2 Millionen Franken für das Walliser Bergdorf.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?