«Lueg dir de Idiot a!». Ungeniert und lautstark flucht ein LKW-Lenker über sechs Velofahrer vor ihm. Er beschimpft sie als «Missgeburten», «Drecksäue», «Pissbirnen – und Schlimmeres, weil sie ihm die Strasse versperrten, statt den Veloweg zu nutzen.
Viele BLICK-Leser zeigen Verständnis für den Wut-Chauffeur. «Ich fahre selbst einen LKW und finde es schlimm, dass er seinen Job verloren hat, nur weil ihm einmal die Sicherung kurz durchgebrannt ist», sagt eine Leser.
Der Job-Verlust dürfte jedoch das kleinste Ärgernis sein. Die Bündner Kantonspolizei hat nämlich Ermittlungen aufgenommen. Der Verdacht: Er habe das Fahrzeug nicht beherrscht und habe Sicherheitslinien überfahren. Dies bestätigt eine Polizeisprecherin «20 Minuten».
Billett-Entzug als Konsequenz?
Beides zusammen könne von der Justiz als mittelschwere bis schwere Widerhandlung gegen die Strassenvorkehrsvorschriften eingestuft werden. Als Konsequenz droht hier der Billett-Entzug.
Die Kantonspolizei wird über den Ausweis-Entzug nicht selbst entscheiden können. Man ermittle und untersuche den Fall nur. «Über einen Ausweisentzug entscheidet das Strassenverkehrsamt», so die Polizeisprecherin weiter.
Chauffeur auf Facebook gefunden
Mehrere Personen fanden gemeinsam heraus, wo der zornige Chauffeur arbeitete und kontaktierten die Spedition. «Sie hat sehr positiv reagiert», sagte der Mann, der das Video ursprünglich auf Facebook geteilt hat – sprich: mit einer Kündigung.
Er hofft, dass der Fahrer so lerne, «andere zu respektieren und sicherer zu fahren». Das Ziel seines Posts sei es gewesen, Leute, die Hass schüren, «aus dem Rennen zu nehmen».
PS: Allerdings, und das müssen auch gestandene Gümmeler auf der BLICK-Redaktion sagen, nehmen Velofahrer tatsächlich besser die alte Route von Illanz über Versam und die Rheinschlucht nach Chur, die ist nicht nur weniger befahren – sondern auch landschaftlich interessanter. (pma)