Es beginnt als Liebesaffäre – und endet mit einem stundenlangen Martyrium. Am Montag mussten sich ein Russe und seine mittlerweile geschiedene Ehefrau vor dem Regionalgericht in Biel BE verantworten. Das Duo soll einen Geliebten der Frau gefangen gehalten und gequält haben! Es drohen lange Haftstrafen.
Der Russe Boris V.* (49) erfährt 2015, dass seine russische Frau Natascha C.* (44) einen Geliebten hat. Seit Monaten läuft die Sexgeschichte zwischen der damaligen Leiterin des Heilsarmee-Asylheims in Hindelbank BE und einem Marokkaner. Der gehörnte Ehemann will dabei sein, wenn seine Frau mit dem Liebhaber Schluss macht. Und schmiedet mit seiner Partnerin einen Plan.
In Bern holt Natascha C. den Liebhaber mit dem Auto ab. Dieser glaubt, sie seien zu zweit. Doch Boris V. hat sich im Kofferraum versteckt. In Lobsigen BE, wo das Ehepaar wohnt, gehen Natascha C. und «ihr» Asylbewerber ins Schlafzimmer, ziehen sich aus.
Opfer muss bellen wie ein Hund, wird geschlagen und getreten
Da klettert der Ehemann aus dem Kofferraum, stürmt zur Tür rein und prügelt auf den Nackten ein. Viereinhalb Stunden lang wird das Opfer gedemütigt. Die Frau ist dabei, als es geschlagen und gekickt wird, ihm Rippen gebrochen werden, der Noch-Ehemann dem Liebhaber Fragen zur Sexaffäre stellt. Bei Antworten, die dem Russen nicht passen, kassiert der Marokkaner weitere Fäuste.
Er muss bellen wie ein Hund, muss Natascha C. die Füsse küssen, muss seine Hand auf den Tisch legen, muss sein eigenes Blut aufwischen. «Psycho-Geschichten» nennt Opferanwalt Thomas Wenger diese Spielchen.
Nach stundenlangen Qualen verfrachtet das Paar den Mann ins Auto. Irgendwann kann der Verletzte türmen. «Es war seine letzte Chance», sagt Wenger. «Er wusste nicht, ob er den nächsten Tag noch erlebt hätte.»
Vor Gericht machte Boris V. keine brauchbaren Aussagen. «Geben Sie mir einfach meine Strafe», übersetzt die Dolmetscherin. Natascha C. schob dagegen alles ihrem Ex-Mann in die Schuhe. Sie habe aus reiner Angst mitgemacht.
Staatsanwältin fordert lange Haftstrafen
Auch für Staatsanwältin Silvia Hänzi erschliesst sich das Motiv der Frau nicht ganz: «Sie wollte wohl ihren Mann und das gemeinsame Kind nicht verlieren und hat darum bei diesem unsäglichen Plan mitgemacht. Sie konnte sich ihrem Mann nicht widersetzen.»
Die Staatsanwältin verlangt für Boris V. eine Freiheitsstrafe von 48 Monaten unbedingt, für Natascha C. 36 Monate Freiheitsstrafe, wovon sie sechs Monate absitzen müsste.
Die Verteidiger der Beschuldigten fordern zwölf Monate Freiheitsentzug für den Russen und einen Freispruch für die Frau. Das Urteil fällt am Mittwoch.
* Namen geändert
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