Anfangs Februar flüchteten Gefängniswärterin Angela Magdici (32) und Häftling Hassan Kiko (27) aus der Schweiz. Gestern um 11.15 Uhr hatte zumindest Magdici wieder Schweizer Boden unter den Füssen.
Die Haare zu einem Zopf geflochten, mit Turnschuhen und einer türkisfarbenen Trainerjacke wurde die 32-Jährige von italienischen Polizisten an die Grenze gebracht, wo sie Tessiner Polizisten in Empfang nahmen. Die Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis bestätigte eine entsprechende Meldung des «Corriere del Ticino».
Demnach brachten sie Magdici in ein Gefängnis, um die Formalitäten zu erledigen. Laut der Staatsanwaltschaft wird sie im Laufe des heutigen Tages in Zürich eintreffen. Danach wird sie einvernommen.
Kiko noch in Italien
Magdici verhalf dem Häftling Hassan Kiko am 9. Februar im Gefängnis Limmattal zur Flucht. In der Nacht auf Karfreitag wurden die beiden in ihrem Liebesnest beim italienischen Bergamo verhaftet.
In einer auf «20 Minuten» veröffentlichten Videobotschaft erklärte Magdici, der Häftling sei «der Mann ihres Lebens». Das Paar wollte sich offenbar in den Nahen Osten absetzen.
Der getürmten Wärterin drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe wegen Entweichenlassens eines Gefangenen und wegen Amtsmissbrauchs.
Ihr Geliebter, der syrische Vergewaltiger Kiko, ist immer noch in Italien. Der Syrer machte sich mit dem Ausbruch aus dem Gefängnis nicht strafbar. Allerdings dürfte er seine Chance auf Hafterleichterung oder vorzeitige Entlassung verspielt haben.