Gedränge trotz Coronavirus im Schwyzer Schulhaus
Jetzt reagiert die Schule auf das Sardinen-Bild!

Schüler drängten sich im Schwyzer Schulhaus Ingenbohl-Brunnen, als hätte es das Coronavirus nie gegeben. Das BLICK-Leserreporter-Foto sorgte bis in die höchsten Amtsstuben für Reaktionen. Jetzt hat die Schule Massnahmen getroffen.
Publiziert: 14.05.2020 um 17:28 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2020 um 21:48 Uhr
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Dieses BLICK-Leserreporter-Foto sorgte für Aufsehen.
Foto: BLICK-Leserreporter
Carla De-Vizzi

Dieses BLICK-Leserreporter-Foto sorgte für Aufsehen. Es zeigt, wie Oberstufenschüler der Mittelpunktschule Ingenbohl-Brunnen im Kanton Schwyz wie die Sardinen im Schulhaus stehen (BLICK berichtete). Weit und breit keine zwei Meter Abstand.

Einen Tag nachdem das Bild erschienen war, hat die Schule reagiert. Der Sohn der Leserreporterin berichtet einen Tag danach von strengeren Massnahmen. «Es hat sich einiges getan. Es wurden nicht alle Schüler gleichzeitig hereingelassen.» Beim Eingang gab es ein Tröpfchensystem.

«Das wollten wir erreichen»

Zudem sei sehr darauf geachtet worden, dass der Abstand eingehalten werde und die Schulbänke wurden auseinander geschoben. Die Mutter ist beruhigt: «Es hat sich wirklich etwas geändert. Genau das wollten wir erreichen.»

Sie ist überzeugt. «Viele haben den Mut nicht, etwas zu sagen», erzählt sie BLICK. Sie habe unzählige positive Reaktionen anderer Eltern erhalten. Sie waren erleichtert, dass endlich jemand etwas gesagt hat.

«Wir riskieren eine zweite Welle»

Nachdem sich eine Mutter am Mittwoch über die Zustände in der Schule erzürnte, hatte Rektorin Christa Wehrli sich gegen die Vorwürfe gewehrt. Man habe zahlreiche Schutzmassnahmen umgesetzt.

Die Leserreporterin ist froh, diesen Schritt gewagt zu haben: «Man kann nicht einfach zuschauen und untätig herumsitzen. So riskieren wir eine zweite Welle!» Sie hofft, dass die Schulen durch den Artikel wachgerüttelt werden. Auch im Klassenchat ihres Sohnes stiess der Artikel auf positive Reaktionen. «So cool, dass jemand was gesagt hat», schrieb ein Mitschüler.

Herausforderung Social Distancing

Rektorin Wehrli berichtet, dass sich keine Eltern bei ihr gemeldet hätten. «Wir haben jedoch Rückmeldungen von anderen Schulleitungen verschiedener Stufen erhalten. Sie meinten, dass es auch in ihren Schulen eine Herausforderung sei, das Social Distancing konstant sicherstellen zu können», erzählt Wehrli.

Die Rektorin besuchte die Schule am Donnerstagvormittag und berichtet, dass alles ruhig verlaufen sei. Man werde in den kommenden Tagen die Schüler sowie Lehrpersonen noch einmal für die Schutzmassnahmen sensibilisieren.

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