Fünf aktuelle Beispiele für die neue Schweizer Kuscheljustiz

Immer wieder finden Straftäter erstaunlich milde Richter. Lesen Sie fünf verblüffende Urteile der Kuscheljustiz.
Publiziert: 11.05.2009 um 02:27 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2018 um 06:25 Uhr
Der Landschaftsgärtner Kevin H.* (19) und der Schüler Dominic D.* (17) verprügeln am späten Abend des 12. Juli 2008 am Zürcher Bahnhof Stadelhofen einen Passanten.
Sie schubsen den 34-Jährigen vor eine herannahende S-Bahn. Das Opfer kann erst im letzten Moment von Helfern von den Gleisen gezogen werden. Beide Täter sind betrunken. Der Richter erteilt eine bedingte Geldstrafe.

Zeliko M.* (27) fährt am 1. September 2008 in Benken SG die Nonne Andreé S.* (73) auf dem Fussgängerstreifen tot und begeht Unfallflucht.Der notorische Blaufahrer war innerorts mit Tempo 80 unterwegs. Sein Führerschein war ihm schon fünf Mal entzogen worden. Das Gericht verurteilt ihn zu 3 Jahren Haft. Er muss aber nur 12 Monate absitzen, darf tagsüber arbeiten und muss nur abends zum Schlafen in den Knast.

Sie hatten Sex mit einem Kind. Sechs Spieler des FC Thun füllen ein 15-jähriges Mädchen mit Alkohol ab.Die Fussballer lassen sich von der Minderjährigen oral befriedigen – im Auto, im Klub-Haus. Die Kicker filmen die widerlichen Sex-Szenen mit ihren Handys und schicken die Bilder weiter. Im Frühjahr 2008 fallen die Urteile: Die Fussballer kommen mit bedingten Geldstrafen davon.

Markus M. * (51) vergeht sich jahrelang an seiner Tochter Sabrina (27).Sie zeigt ihn an, er wird im Januar 2009 verurteilt. Der Berner legt Berufung ein. Trotz Warnung des psychiatrischen Gutachters lässt der Richter ihn nach Hause. Dort vergeht er sich an den beiden Töchtern seiner neuen Lebensgefährtin. Kuschelrichter Samuel Schmid glaubt trotzdem, «alles richtig» gemacht zu haben.

Der FCZ-Spieler Kresimir Stanic (23) rasiert in der Nacht auf den 17. September 2007 mit 1,9 Promille Alkohol im Bluterst in Dübendorf ZH sechs Metallpfosten ab. Dann braust er mit 110 Stundenkilometern aus dem Schöneichtunnel und baut einen Selbstunfall. Er verletzt sich schwer. Für die Blaufahrt kassiert er eine bedingte Geldstrafe.

*Name der Redaktion bekannt
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