Heute um 11.30 Uhr stürzte eine zweisitzige F/A-18 D der Schweizer Luftwaffe im französischen Glamondans ab, rund 35 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Der 38-jährige Pilot rettete sich mit dem Schleudersitz. Er wurde verletzt, war bei Bewusstsein, als die Rettungskräfte ihn geborgen haben und mit einem Helikopter ins Spital nach Besançon gebracht. Der Mann ist nicht in Lebensgefahr.
Doch was macht ein Schweizer Kampfjet in Frankreich? Laut Armeesprecher Daniel Reist ist das nichts Ungewöhnliches.
«Die Schweizer Luftwaffe darf den Luftraum benutzen. Grundlage ist ein Standard-Abkommen zwischen Frankreich und der Schweiz», sagt er zu Blick.ch.
Der Luftraum heisst EUC25, liegt über dem Jura und reicht bis an die französische Stadt Besançon.
Laut Reist passierte der Absturz während einer Übung, an der noch zwei Tiger-Jets (F-5) beteiligt waren. «Sie waren aber nicht direkt involviert», sagt Reist. Der Pilot sei nur leicht verletzt, sagt Reist. «Wir sind vor allem froh, dass am Boden niemandem etwas passiert ist.»
Die drei Kampfjets waren auf dem Luftwaffenstützpunkt Payerne VD gestartet. Dort sind die Fliegerstaffeln 17 und 18 der Schweizer Armee stationiert. Über die Absturz-Ursache kann Reist noch keine Angaben machen. Um 17 Uhr findet im Bundeshaus in Bern aber eine Pressekonferenz des VBS statt. Da der Absturz auf französischem Hoheitsgebiet passierte, führen die französischen Behörden die Ermittlung.
Von 8 Doppelsitzern sind 3 abgestürzt
Die drei bisherigen Unfälle von Schweizer F/A-18 betrafen jeweils Doppelsitzer. Seit dem heutigen Unfall umfasst die F/A-Flotte noch 31 Maschinen. 26 davon sind Einsitzer, fünf Jets verfügen über zwei Sitze.
Noch im Mai dieses Jahres hatte die Luftwaffe Probleme mit verschiedenen ihrer Kampfjets: Bei mehreren F/A-18 seinen «kleinere Ablösungen an den Flügeln» festgestellt worden, sagt Armasuisse-Sprecher Kaj-Gunnar Sievert damals der «Zentralschweiz am Sonntag».
Das Kampfflugzeug des Typs F/A-18 Hornet steht in der Schweiz seit 1997 im Einsatz. Der Jet ging 1988 vor allem wegen seiner langen Nutzungsdauer als Sieger aus der Evaluation hervor. Die Schweiz bestellte beim Hersteller McDonnell Douglas 34 F/A-18. (sas)