Familie Meier ist entsetzt: Im November 2015 wird ihr kaum zweijähriger Bub von der Firma Intrum Justitia bedrängt, offene Telefon- und TV-Rechnungen zu begleichen, berichtet das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
Natürlich sind die Zahlungsaufforderungen ungerechtfertigt und die junge Mutter wehrt sich berechtigt. Dabei wird sie vom Inkasso-Büro aber als Lügnerin beschimpft. Die Empörung ist gross und sie verfasst eine schriftliche Beschwerde.
Der Brief zeigt seine Wirkung. Intrum Justitia gesteht den Fehler ein und verspricht die Adresse zu löschen. Die Familie bekommt endlich eine Pause von den Geldeintreibern.
Belästigung geht weiter
Doch im August dieses Jahres sind sie wieder da: Die Firma ruft nochmals bei Familie Meier an und verlangt das zweijährige Kind. Intrum Justitia will den kleinen Bub erneut wegen unbezahlten Rechnungen bedrängen.
Die Mutter reagiert nur noch entgeistert auf diese Dreistigkeit: «Ich musste der Dame mitteilen, dass er leider gerade im Sandhaufen sei», sagt sie gegenüber SRF. Das Telefonat sei danach schnell zu einem Ende gekommen.
Die Familie kann sich nicht erklären, wie das unbelehrbare Inkasso-Büro an die Daten des Kleinkindes kommt.
Intrum Justitia entschuldigt sich
Der Sprecher von Intrum Justitia, Michael Loss erklärt gegenüber «Espresso»: «Es war nie unser Ansinnen, ein Kind anzuschreiben. Das passiert grundsätzlich auch nicht. Es ist ein unglücklicher Zufall, dass wir von unserem Datenlieferanten eine falsche Adresse erhalten haben.»
Man habe die Handynummer der Mutter nicht gelöscht, da man meinte, dass es sich um die Nummer des eigentlichen Schuldners handle, erklärt Michael Loss weiter. Dieser ist nämlich zufälligerweise ein Namensvetter des Kleinkindes.
Darüber hinaus hätten die eingekauften Daten der Familie keine Geburtstage enthalten. Man hätte sonst das 2014 geborene Kind aus der Liste herausgefiltert.
Bedingte Selbstzweifel
Bei Intrum Justitia ist man trotz allem überzeugt, dass die internen Kontrollen korrekt funktionieren. Schliesslich sei es bei Millionen von Fällen durchaus möglich, dass vereinzelte Ausnahmen auftreten.
Man arbeite inzwischen auch nicht mehr mit dem betroffenen Datenlieferanten zusammen, jedoch nicht nur aus diesem Grund, meint Michael Loss.
Ein letztes Eingeständnis gibt es dann doch noch. Intrum Justitia will in Zukunft an ihrem Umgangston arbeiten: Anständig und ohne Drohungen soll die Kommunikation verlaufen. (vac)
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