Im Flughafengefängnis ist gestern Montag ein Häftling in seiner Zelle tot aufgefunden worden. Der Häftling war 36 Jahre alt und brasilianischer Staatsangehöriger. Er hätte sich am 12. Dezember vor Gericht wegen Mordes verantworten müssen.
Beim Toten handelt es sich um jenen Mann, der im Frühling vor einem Jahr nach einem Streit in Rafz ZH Rentner Gino Bornhauser getötet hat, wie Rainer Hohler, Präsident des Bezirksgerichts Bülach sagte.
Der Prozess vor dem Bezirksgericht Bülach war auf den 12. Dezember terminiert. Die zuständige Staatsanwältin forderte eine Verurteilung wegen Mordes, Brandstiftung und weiterer Delikte. Der Brasilianer war geständig. Einzig von der Leiche des 67-jährigen Bornhauser fehlt bis heute jede Spur. Für die Angehörigen eine schwere Belastung. Seine Ehefrau Petra sagt zu BLICK: «Solange er nicht gefunden wird, können wir auch nicht Abschied nehmen.»
Rentner mehrmals vor- und rückwärts überfahren
Der Beschuldigte hatte den Rentner aus Eglisau im April 2016 nach einem Streit auf einem Parkplatz verprügelt, ihn in dessen eigenes Auto verfrachtet und auf einen Feldweg im deutschen Hohentengen gelegt. Dann habe er den Rentner mehrmals vor- und rückwärts überfahren, so dass dieser noch vor Ort gestorben sei, heisst es in der Anklageschrift.
Der Opel wurde zwei Tage später in einem Waldstück in Lottstetten D gefunden. Er war ausgebrannt. Das Opfer wurde nicht gefunden. Der Brasilianer, ein Nachbar des Verstorbenen, gestand zwar, den Rentner umgebracht zu haben. Jedoch konnte oder wollte er sich nicht daran erinnern, wo er die Leiche ablegte.
Die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland hat, wie bei Todesfällen in Gefängnissen üblich, eine Untersuchung eingeleitet.