Energie
Mehrere Unternehmen wollen landesweites Wasserstoff-Tankstellennetz

Die Schweiz soll bis 2023 ein flächendeckendes Netz von Wasserstoff-Tankstellen erhalten. Sieben Unternehmen, darunter Tankstellenbetreiber und die Grossverteiler Coop und Migros, haben mit diesem Ziel einen Förderverein gegründet.
Publiziert: 18.05.2018 um 11:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:40 Uhr
Die erste öffentlich zugängliche Wasserstoff-Tankstelle der Schweiz wurde im November 2016 in Hunzenschwil AG eröffnet.
Foto: KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Am Verein beteiligen sich vorerst Agrola, Avia Vereinigung, Coop und Coop Mineralöl AG, fenaco Genossenschaft, Migrol sowie Migros Genossenschaftsbund, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Freitag hiess. Ihre Idee ist, an bestehenden Tankstellen eine Zapfgelegenheit für Wasserstoff für Elektro-Fahrzeuge einzurichten.

Für Wasserstoff gibt es in der Schweiz zwei Tankgelegenheiten, wie Tony Staub, Sprecher des Vereins, der Nachrichtenagentur SDA sagte. Eine öffentlich zugängliche Tankstelle befindet in Hunzenschwil AG, Wasserstoff getankt werden kann auch bei der Empa in Dübendorf ZH. Allerdings müssen sich Nutzer dort zuerst registrieren.

Wasserstoff gelte unter Experten der Branche als nachhaltiger Zwischenspeicher, um Elektrofahrzeuge mit erneuerbarem Strom zu versorgen, hiess es in der Mitteilung. Vorteile gegenüber Fahrzeugen mit Akku sind laut dem Verein eine Tankzeit von wenigen Minuten und eine Reichweite von 600 Kilometern oder mehr mit einer Füllung.

Statt Abgase stiessen die Wasserstoff-Fahrzeuge lediglich Wasserdampf aus. Dass sich die Technologie bisher nicht durchgesetzt habe, liege daran, dass die Tankstellen fehlten, schrieb der Verein. Mit 1500 Tankstellen und über 1700 schweren Nutzfahrzeugen sehen sich seine Mitglieder in der Lage, dies zu ändern.

Lastwagen brauchten im Vergleich zu Autos pro Jahr das 30- bis 50-Fache an Wasserstoff, rechnen sie vor. Zehn Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellen genügten, um eine Wasserstoff-Tankstelle wirtschaftlich zu betreiben. Sie wollen, dass der Tank-Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird.

Der Förderverein versteht sich als Plattform und Anlaufstelle für technische Fragen, Entwicklungen und Beratungen. Er verfolgt nach eigenen Angaben über keine kommerziellen Ziele und steht auch weiteren Mitgliedern offen. Wer in Tankstellen und Fahrzeuge investiert, tut dies auf privatwirtschaftlicher Basis.

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