Die Mutter der Dschihad-Reisenden in Sorge
«Wir haben keine Ahnung, wie es Franziska geht»

Franziska S. (29) aus Winterthur wollte mit ihrem Sohn (4) nach Syrien reisen, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat anzuschliessen. Ihre Mutter wusste von nichts. Die zum Islam konvertierte Frau ist wieder in der Schweiz.
Publiziert: 12.01.2016 um 17:53 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 16:06 Uhr
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Mahmoud A. zusammen mit seinem Sohn Adam A. auf dem Rückflug von Griechenland nach Ägypten.
Foto: Facebook
Von Lea Gnos und Valentin Schneeberger

Franziska S.* wollte nach Rakka reisen, in die Terroristen-Hochburg des Islamischen Staates (IS). Mit dabei: Ihr keiner Sohn Adam (4), den sie wenige Tage zuvor in Ägypten entführt hatte.

Doch die Reise der jungen Mutter endet am 30. Dezember an der griechisch-türkischen Grenze. Dort wird sie erkannt und von der Polizei verhaftet (BLICK berichtete). Ihr ägyptischer Ehemann Mahmoud A. hatte die Behörden über die Entführung seine Sohnes informiert. Für ihn war klar: Seine Frau will nach Syrien in den Dschihad.

Wie arabische Medien berichten, soll Franziska S. den Kontakt zu ihrer Familie in der Schweiz schon länger abgebrochen haben. Das bestätigt die Mutter gegenüber BLICK: «Franziska ist vor Jahren nach Ägypten ausgewandert. Wir haben keine Ahnung, wie es ihr geht.»

Die Bundesanwaltschaft bestätigt gegenüber BLICK jedoch, dass Franziska S. inzwischen wieder in der Schweiz ist. Sie muss jetzt mit juristischen Konsequenzen rechnen: «Die Bundesanwaltschaft hat gegen eine Schweizerin mit Wohnsitz im Ausland ein Strafverfahren wegen mutmasslicher Verstösse gegen das sogenannte IS-Gesetz sowie mutmasslicher Unterstützung einer kriminellen Organisation eröffnet», schreibt Sprecherin Walburga Bur.

«Sie wurde bei der Einreise angehalten und ist einvernommen worden.» Weitere Angaben wollte Bur nicht machen.

*Namen der Redaktion bekannt

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