Vito S.* (27) ist der Aargauer, der am Freitagabend mit seinem aufgemotzten Opel Corsa und mit Alkohol im Blut in den McDonald’s in Bad Säckingen (D) gedonnert ist. Nur mit viel Glück hat der Kaufmann aus Mumpf AG dabei keine Menschenleben ausgelöscht.
«Vito fuhr zuvor von daheim los», weiss sein Bruder Matteo S. (18). Doch warum bretterte Vito S. um kurz vor 23 Uhr zu schnell und betrunken durch den Grenzort? Sein Bruder hat keine Ahnung: «Vito hat mir dazu nichts gesagt.»
Streit als Ursprung der Unglücksfahrt?
Ein Anwohner will vor dem Unfall lautes Geschrei aus der Wohnung von Vito S. gehört haben. Der Unfallfahrer wohnt dort mit seiner Freundin. Gab es Krach? «Ich weiss es nicht», sagt Matteo S. auch dazu und fügt an: «Es kann aber schon sein.»
Auf dem Terrassentisch von Vito S. steht auch zwei Tage nach dem Unfall immer noch eine geöffnete Bierdose – von der Freundin fehlt jede Spur. Im Quartier ist bekannt, dass Vito S. ab und zu rasant davonfuhr. Sein getunter Opel Corsa OPC soll 210 PS gehabt, in unter sieben Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt haben.
Nur dank viel Glück keine Gäste getroffen
Fakt ist: Vito S. fuhr an jenem Abend auf der B34 von Brennet in Richtung Waldshut (D). Als er beim Ortseingang von Bad Säckingen nach rechts in die Jurastrasse einbiegen will, passiert es: Er verliert die Kontrolle über seinen Wagen, schiesst über eine Verkehrsinsel und donnert mir grosser Wucht in den Spielplatz des McDonald’s – wo sonst meist Eltern mit ihren Kindern sitzen und sich vergnügen.
Die späte Stunde verhindert wohl Schlimmeres. Lediglich ein älterer Kunde, der gerade aus dem Fastfood-Lokal kam, verletzt sich beim Sprung auf die Seite an der Schulter. Auf Anfrage von BLICK lässt er ausrichten, dass er sich «noch nicht in der Lage» fühle, über sein Glück im Unglück zu reden.
Bruder: «Es tut ihm leid, dass das passiert ist»
Und Vito S.? Ersthelfer sagten, er habe am Kopf geblutet. Dann wurden er und der ebenfalls verletzte Kunde ins Spital gebracht. «Ich war am Samstag mit meiner Familie bei Vito im Spital», sagt Bruder Matteo S. «Es tut ihm leid, dass das alles passiert ist.» Seine Familie möchte sich in seinem Namen entschuldigen. Matteo S. wirbt um Verständnis: «Er hatte es ja nicht geplant.» Ausserdem habe sein Bruder nur «ganz wenig Promille» Alkohol im Blut gehabt: «Ich glaube nicht mal 0,5.» Tatsächlich?
Die deutsche Polizei sagte am Samstag, dass der Unfallfahrer «offenbar so viel Alkohol getrunken» habe, dass er nach dem Unfall «keine konkreten Angaben machen konnte». Es liegt nahe, dass Vito S. im Spital Blut abgenommen wurde, um den genauen Promillewert zu eruieren. Diesen konnte die Polizei am Sonntag noch nicht benennen. Vito S. wollte gegenüber BLICK nichts zu seiner Unglücksfahrt sagen.
* Name der Redaktion bekannt