«Koch lügt und schürt Angst!»
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Corona-Skeptikerin:«Ich fühle mich schon lange nicht mehr als freier Mensch»

Corona-Skeptikerin Melanie Kolic (29) bedrängte Daniel Koch in der Kirche
«Die richtigen Professoren werden mundtot gemacht»

Sie war am Montag an vorderster Front dabei, als Daniel Koch im Zürcher Grossmünster angepöbelt wurde: Melanie Kolic (29). Die Frau aus Wangen bei Olten SO demonstriert gegen die Corona-Massnahmen und spricht im BLICK über ihre Beweggründe. Auch Koch nimmt nun Stellung.
Publiziert: 08.09.2020 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2020 um 15:47 Uhr
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«Ich bin enttäuscht. Die richtigen Professoren werden mundtot gemacht», so Melanie Kolic.

Sie nimmt an Anti-Lockdown-Protesten in der Schweiz und im Ausland teil, teilt die Ansichten der Reichsbürger, Videos des deutschen Holocaust-Leugners Nikolai Nerling und macht in sozialen Netzwerken Stimmung gegen die Covid-Schutzmassnahmen des Bundes: Melanie Kolic (29) aus Wangen bei Olten SO ist auch am Montagabend im Zürcher Grossmünster an vorderster Front, als mehrere Corona-Skeptiker Daniel Koch belagern.

Mr. Corona will eigentlich mit dem Pfarrer Christoph Sigrist über Gott und die Welt reden, wird aber immer wieder von Zwischenrufen unterbrochen. Nach der Gesprächsrunde eilen Melanie Kolic und ihre Mitstreiter nach vorne, um mit Koch persönlich zu sprechen. Doch der ehemalige BAG-Leiter kommt kaum zu Wort, wird immer wieder unterbrochen und muss sich einiges anhören. Nach wenigen Minuten bricht Koch die einseitige Schimpferei ab, verschwindet durch den Hinterausgang.

Melanie Kolic, die Koch am Montagabend Fragen gestellt hat, sagt im Anschluss zu BLICK: «Ich bin enttäuscht. Die richtigen Professoren werden mundtot gemacht.» Sie hält ein Buch in die Höhe mit dem Titel «Corona Fehlalarm?», nennt die Namen der Autoren und des bekannten Schweizer Verschwörungstheoretikers Daniele Ganser, die sie als die «richtigen Professoren» bezeichnet. «Das sind meine Quellen», erklärt sie.

«Ich verstehe, dass die Leute wütend sind»

Dass ihre Mitstreiter Daniel Koch am Montagabend teilweise aggressiv angepöbelt haben, findet Kolic nicht schlimm. «Das waren die Emotionen. Ich verstehe, dass die Leute wütend sind.» Die Solothurnerin schreibt am Montagmorgen auf Facebook: «Ich glaube, mit friedlichen Demos und Liebe werden wir das nicht stoppen können. Ich bin ganz klar gegen Gewalt. Aber das Böse wird immer gewinnen, wenn sich das Gute nicht wehrt.»

Kolic kritisiert gegenüber BLICK nach der Pöbel-Attacke in der Kirche den ehemaligen BAG-Leiter: «Er hat nicht gut argumentiert. Er hat es verdrängt. Das habe ich nicht professionell gefunden.» Und weiter sagt sie stellvertretend für die Menschen, die ihre Ansichten teilen: «Wir werden nicht ernst genommen. Aber wir sind das Volk und sind besorgt. Wenn ich ihm als besorgte Bürgerin keine Frage stellen darf und er sich darüber lächerlich macht – muss ich dazu noch etwas sagen?»

Daniel Koch äusserte sich gegenüber BLICK zum Vorfall im Grossmünster: «Ich glaube an einen konstruktiv kritischen Meinungsaustausch und gegenseitigen Respekt», sagt Koch zu BLICK. Deshalb habe er auch an der öffentlichen Veranstaltung im Grossmünster teilgenommen. Aber: «Das gestrige Ereignis hilft dem Meinungsaustausch nicht. Es tut mir leid für all jene Zuhörer, welche keine Gelegenheit mehr hatten, mit mir zu sprechen», sagt er.

Mr. Corona verhöhnt

Doch Kolics Aussage steht im Kontrast zu den Videoaufnahmen aus dem Grossmünster, die sie selbst am Montagabend auf ihrem Facebook-Profil geteilt hat. Dort ist zu sehen, wie Daniel Koch mit seiner üblichen Ruhe zuhört – ohne die Fragesteller zu unterbrechen.

Kolic stellt Daniel Koch drei Fragen. Bevor sie ihn antworten lässt, freut sie sich betont, als der Mr. Corona die Schutzmaske abnimmt, um mit ihr zu sprechen. «Danke, dass Sie jetzt endlich die Maske abziehen. Das bedeutet mir sehr viel», sagt Kolic an Koch gerichtet. Dieser ignoriert die Anspielung, setzt zur Antwort an: «Es ist okay, wenn Sie glauben, dass das keine übertragbare Krankheit ist», sagt Koch. Doch kurze Zeit später wird er bereits wieder unterbrochen. (nim)

Coronavirus

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