Soziale Medien sind ein beliebter Ort, um ungebremst seinen Emotionen freien Lauf zu lassen. Auch Politiker können nicht die Finger von der Kommentarspalte lassen. So postete FDP-Vorstandsmitglied Beat Schlatter auf Facebook eine Wuttirade gegen die SVP – und vergriff sich dabei in der Wortwahl. «Sie sind und bleiben eine national-soziale Abschotterpartei mit unglaublich kurzdenkerischem Gedankengut», schreibt er.
Auch Christoph Blocher bleibt nicht verschont. Die SVP sei für Schlatter ein Haufen «nationaler sozialistischer Vollidioten», welche einem «senilen Deppen» nachliefen, der seiner Tochter eine Fahnenübergabe aufzwinge.
Interview von Blocher war Auslöser
Der Auslöser war Blochers Interview in der «SonntagsZeitung», in dem er sich gegen das geplante EU-Rahmenabkommen äusserte und Bundesrat Ignazio Cassis scharf kritisierte. «Hätten wir 1939 einen solchen Bundesrat gehabt, hätte sich die Schweiz rasch dem Dritten Reich angeschlossen», sagte Blocher.
Zu viel des Guten für Schlatter, der auch eine leitende Position beim VBS innehat. «Ich mag mir nach vielen Jahren des Zuschauens diesen kognitiven Scheiss nicht mehr antun», schrieb Schlatter auf Facebook.
Facebookprofil gelöscht
Mittlerweile scheint sich Schlatter wieder beruhigt zu haben. Er löschte die Posts und sein Profil gleich dazu. Auf Twitter schreibt er: «Auf meinem Facebook-Account ist offenbar etwas sehr schiefgelaufen. Ich entschuldige mich für die Wortwahl und mögliche Verunglimpfungen. Was dort steht, tut mir leid.» Mehr will er dazu nicht sagen. «Anfragen werden keine beantwortet», steht auf Twitter.
Martin Stucki, Kommunikationsleiter der FDP Schweiz, sagte gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Er hat sich bei der Parteileitung gemeldet und sich für sein Verhalten entschuldigt.» Nun wird abgeklärt, ob der verbale Rundumschlag Konsequenzen für Schlatter hat. (man)
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