Der Rummel rund um das World Economic Forum (WEF) liess auch den Rubel rollen! Verantwortlich war vor allem US-Präsident Donald Trump (71). Er überraschte die Schweiz mit seinem Besuch, lieferte eine überraschend nüchterne Rede – und schon nach 24 Stunden war das Spektakel wieder vorbei.
Geblieben sind Unmengen an Spesen, die der US-Steuerzahler für Trumps Ausflug ins Landwassertal an Schweizer Firmen blechen musste. Die Daten dazu sind öffentlich (siehe Box) – BLICK hat die 110 Verträge ausgewertet. Die Zahlen zeigen nicht nur, in welchen Hotels Trumps Entourage übernachtete. Sondern auch, wer die lukrativsten Aufträge an Land ziehen konnte. Insgesamt schlug der Besuch mit 5,3 Millionen Franken zu Buche.
Eigene Restaurants gebucht
Gleich mehrfach in den Kassabüchern der US-Regierung: das Intercontinental Hotel, besser bekannt als «Goldenes Ei». Die Besitzerin des Hotels, die Weriwald AG, konnte sich Aufträge in der Höhe von mindestens 270'000 Franken schnappen. Darin enthalten: die Miete für das Feinschmeckerrestaurant Studio Grigio im zehnten Stock für 180'000 Franken und das italienische Restaurant Al Pino für 75'000 Franken. Und: Parkingkosten von rund 4400 Franken für die Leibwächter des US-Präsidenten.
Mindestens 76'700 Franken musste der amerikanische Steuerzahler zudem für Übernachtungen im Grand Resort (fünf Sterne) in Bad Ragaz SG berappen. Laut Vertragsnotiz soll dort der Secret Service von Trump übernachtet haben. Günstiger schliefen die Personenschützer im Radisson Blu am Zürcher Airport – bezahlt wurden dort mindestens 70'400 Franken.
Verschwiegenheit bei den Hotels
BLICK fand in den Datensätzen insgesamt zehn Hotels, die während des WEF in Zürich, Davos GR oder Bad Ragaz gemietet wurden. Vieles deutet darauf hin, dass die Amerikaner auch auf Appartements in Klosters GR setzten. Summa summarum beliefen sich die Beherbergungskosten auf über 740'000 Franken.
Stellt man den Hotels Fragen zu Trumps WEF-Besuch, halten sich die Betreiber bedeckt. BLICK erhielt auf Anfrage bei mehreren Hotels ein «No comment». Die Intercontinental-Sprecherin Christin Freitag betonte nur, dass das WEF lokal, regional, national und international eine grosse Bedeutung habe. «Wir möchten als Gastgeber unseren Gästen eine ruhige und vertrauliche Atmosphäre bieten, welche im Sinne des WEF für bilaterale Gespräche und Kontakte genutzt werden kann», sagte sie in einer Stellungnahme weiter.
Fahrzeug-Anmietungen in Millionenhöhe
Keinen Kommentar gab es auch von der Firma, die wohl die lukrativsten Aufträge aus Trumps WEF-Visite unterzeichnen konnte. Allen-Latley Embassy Services AG heisst die Transportfirma aus Glattfelden ZH. Auf Google findet man zu ihr weniger als 40 Treffer, die Firmenkasse wurde aber dank unzähligen Fahrzeugvermietungen um Millionen reicher. Allen-Latley lieferte laut den Dokumenten Luxuskarossen unter anderem an diverse US-Ministerien und für den Personenschutz von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner. Kostenpunkt aller Fahrzeug-Anmietungen: unfassbare 2,6 Millionen Franken
Auch skurrile Posten finden sich in der Auflistung. So wird an einer Stelle ein rund 31'400 Franken teures Catering für «WH Press» erwähnt – ein Apéro très riche für Journalisten? Laut einem anderen Vertragsdokument mietete die US-Regierung auch eine Unterkunft in der Davoser Hochgebirgsklinik: Fing sich ein amerikanischer Beamter eine Erkältung ein?
Pikant: Die 5,3 Millionen Franken dürften nur ein Bruchteil der Gesamtkosten sein. Denn: Der Transfer von Regierungsmaschine (Air Force One) und eigener Fahrzeugflotte (Limousinen und Sicherheitswagen) ist in der Auflistung nicht angegeben. Auch die entstandenen Unkosten aus Dienststunden und Auslandszulagen für den Sicherheitsapparat finden sich nicht auf der Abschlussrechnung. Fakt ist nur: Davos war für die US-Amerikaner ein teures Vergnügen!
Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.
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Die USA vergaben während des WEF über 100 Aufträge. Die Daten dazu sind im Internet frei zugänglich.
Schweizer Behörden würden kaum freiwillig Einblick in solche Geschäfte geben. Zwar gilt hierzulande seit zehn Jahren das Öffentlichkeitsprinzip, Einblick in die Arbeit der Beamten gibt es aber nach wie vor nur auf Anfrage.
Auf der anderen Seite des Atlantiks wird die Transparenz seit über einem halben Jahrhundert gesetzlich verordnet. In dieser Zeit wurde es zum Selbstverständnis der Staatsbeamten, dass man offen über die eigene Arbeit informiert. Auch wenn man mit Nachfragen rechnen muss – wenn zum Beispiel ein einziger WEF-Apéro auf einmal über 30’000 Franken kostet.
Die USA vergaben während des WEF über 100 Aufträge. Die Daten dazu sind im Internet frei zugänglich.
Schweizer Behörden würden kaum freiwillig Einblick in solche Geschäfte geben. Zwar gilt hierzulande seit zehn Jahren das Öffentlichkeitsprinzip, Einblick in die Arbeit der Beamten gibt es aber nach wie vor nur auf Anfrage.
Auf der anderen Seite des Atlantiks wird die Transparenz seit über einem halben Jahrhundert gesetzlich verordnet. In dieser Zeit wurde es zum Selbstverständnis der Staatsbeamten, dass man offen über die eigene Arbeit informiert. Auch wenn man mit Nachfragen rechnen muss – wenn zum Beispiel ein einziger WEF-Apéro auf einmal über 30’000 Franken kostet.
Die Anwesenheit von US-Präsident Donald Trump (71) am diesjährigen WEF generierte hohe Sicherheitskosten – auch für die Kantone.
Das Kostendach für die Sicherheitskosten der Kantonspolizei Graubünden am WEF 2018 beträgt gemäss dem Bundesamt für Polizei (Fedpol) acht Millionen Franken. Der Bund übernimmt davon drei, der Kanton Graubünden und das WEF selbst je zwei Millionen, die Gemeinde Landschaft Davos eine Million. Einzig: Die Schlussrechnung für das WEF 2018 liegt dem Fedpol noch nicht vor.
Enormer personeller Aufwand
Die Kantonspolizei Graubünden konnte den enormen personellen Aufwand nicht selbst stemmen. Deshalb erhielt sie Unterstützung aus anderen Kantonen. Gemäss der Vereinbarung über interkantonale Polizeieinsätze (Ikapol) entschädigt der Kanton Graubünden direkt die beteiligten Polizeikorps aus den anderen Kantonen.
Die Entgeltungen aus dem Acht-Millionen-Franken-Pool decken die Aufwände der einzelnen Kantonspolizeien nicht vollständig. In Zürich bleiben nach Vergütungen 700’000 bis 800’000 Franken beim Kanton hängen. Auch die Polizei Zug half in Davos mit. Gesamtkosten: rund 107’000 Franken. 60 bis 90 Prozent werden vom Pool übernommen. Den Restbetrag muss der Kanton Zug selbst berappen. | Nicolas Lurati
Die Anwesenheit von US-Präsident Donald Trump (71) am diesjährigen WEF generierte hohe Sicherheitskosten – auch für die Kantone.
Das Kostendach für die Sicherheitskosten der Kantonspolizei Graubünden am WEF 2018 beträgt gemäss dem Bundesamt für Polizei (Fedpol) acht Millionen Franken. Der Bund übernimmt davon drei, der Kanton Graubünden und das WEF selbst je zwei Millionen, die Gemeinde Landschaft Davos eine Million. Einzig: Die Schlussrechnung für das WEF 2018 liegt dem Fedpol noch nicht vor.
Enormer personeller Aufwand
Die Kantonspolizei Graubünden konnte den enormen personellen Aufwand nicht selbst stemmen. Deshalb erhielt sie Unterstützung aus anderen Kantonen. Gemäss der Vereinbarung über interkantonale Polizeieinsätze (Ikapol) entschädigt der Kanton Graubünden direkt die beteiligten Polizeikorps aus den anderen Kantonen.
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