Der letzte Flug der Berner Fluggesellschaft Skywork landete am Mittwochabend um 22.20 Uhr in der Schweizer Hauptstadt. Seither sind alle Flieger am Boden – und dort werden sie auch für länger bleiben: Skywork-Airlines ist gegroundet!
Das Management teilte am späten Mittwochabend mit, dass man die Betriebsbewilligung freiwillig an das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) zurückgebe. Damit verliert die Schweiz ihre letzte «echte» Fluggesellschaft. BLICK beantwortet die drängendsten Fragen zum Skywork-Grounding:
Was sind die Hintergründe?
Skywork befand sich seit längerer Zeit in der Krise. Im Herbst 2017 mussten die sechs Saab 2000 drei Tage am Boden bleiben. Weil die Finanzierung des Winterflugplans nicht gesichert war, hatte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) der Schweizer Mini-Airline die Bewilligung entzogen. 10 Millionen Franken fehlten.
Damals konnte Skywork-Chef Martin Inäbnit das Ruder noch herumreissen. Woher er das Geld auftrieb, ist nach wie vor ein Mysterium. Aviatik-Insider vermuteten seinen Bruder Walter Inäbnit hinter der Rettungsaktion. Skywork-Chef Martin Inäbnit stritt dies jedoch stets ab.
Warum kam es jetzt zur Pleite?
Verhandlungen mit einem «möglichen Partner» seien «gescheitert», heisst es in der Medienmitteilung von Skywork. Deshalb seien nun «die wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht mehr gegeben, den Betrieb weiterzuführen.»
Der Zeitpunkt des Groundings kommt überraschend. Skywork hatte nach dem Konkurs der Tessiner Darwin Airline für die Strecke Genf-Lugano beim Bund Ende 2017 ein entsprechendes Konzessionsgesuch eingereicht. Und erst vor Wochenfrist hatte die Berner Airline verkündet dass man mit Beginn des Winterflugplans am 28. Oktober neu die Strecke Genf-Lugano anbieten werden.
Das Management stand am Mittwochabend für eine Stellungnahme nicht mehr zur Verfügung.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Berner Firma muss auf Basis des Obligationenrechts wegen Überschuldung den Konkursrichter benachrichtigen. Die weiteren Schritte liegen nun beim Richter.
Was sind die Folgen für die Passagiere?
Rund 11'000 Passagiere sind vom Skywork-Grounding betroffen. Dies teilte das Bazl am Mittwochabend mit. Die Aufsichtsbehörde hat eine Hotline für Betroffene eingerichtet. Diese ist ab Donnerstag 7 Uhr in Betrieb.
Wenn man über ein Reisebüro gebucht hat, muss man sich mit dem Anbieter in Verbindung setzen. Das Reisebüro wird sich bei einer gebuchten Pauschalreise um eine Flugalternative kümmern.
Hat ein Passagier hingegen über das Internet oder bei der Airline direkt einen Flug gebucht, muss man seine Forderungen im Rahmen des Konkursverfahrens beim Konkursverwalter anmelden. Das Bazl will auf seiner Webseite die Kontaktdaten des Konkursverwalters veröffentlichen, sobald dieser bestimmt ist.
Wie viele Mitarbeiter sind betroffen?
120 Angestellte müssen sich einen neuen Job suchen. Sie wurden wie die Öffentlichkeit erst am späten Mittwochabend über die Pleite ihres Arbeitgebers informiert. «Aus Sicherheitsüberlegungen», wie Skywork in der Medienmitteilung schreibt.
Was bedeutet das Skywork-Grounding für den Flughafen Bern-Belp?
Es ist eine niederschmetternde Nachricht. Skywork erbrachte fast 60 Prozent aller Flüge am Hauptstadtflughafen. Deshalb rechnet Bern-Belp kurzfristig mit einem «erheblichen Umsatzrückgang». Dies teilte die Leitung des Flughafens in einem Communiqué am Mittwochabend mit. Der Berner Stadtpräsident, Alec von Graffenried, sagte gegenüber Radio Energy: «Wenn es Skywork nicht gelingt, weiss ich nicht, wem es sonst gelingen soll, eine Airline ab Bern zu betreiben.»
Aber offenbar hat man in Bern einen Plan B. Der Verwaltungsrat stehe bereits in Kontakt mit mehreren Fluggesellschaften. Bern-Belp will die nachfragestärksten Destinationen im Streckennetz ab und nach Bern erhalten. Die Umsetzung dieses Vorhabens «wird von den Ergebnissen der Akquisitionsbestrebungen der Airlines abhängen», heisst es in der Mitteilung weiter.
Weiter dankte die Leitung des Flughafens Skywork. Die Airline habe einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass sich der Luftverkehr von und nach Bern in den vergangenen Jahren mit einem breiten Streckennetz und steigenden Passagierzahlen entwickelt habe.
Arbeiten Sie bei Skywork? Oder sind Sie von der Pleite von Skywork als Fluggast betroffen? Melden Sie sich bei uns, ganz einfach über WhatsApp 079 813 8041 oder berichten Sie in den Kommentaren über ihre Erfahrungen.
Skywork wurde 1983 als Flugschule «SkyWork AG» gegründet. Es bot zunächst Lufttaxi- und Charterflüge an. Sechs Jahre später verlagerte man den Schwerpunkt auf die Beförderung von Geschäftsleuten und Privatpersonen.
Im Jahr 2003 legte man den Grundstein für die Zukunft: Aus «SkyWork AG» wird die Chartergesellschaft «SkyWork Airlines». 2009 folgte der erste Linienflug nach Rotterdam mit einer Dash 8 Q400. Die Berner Mini-Airline wird international!
Zwischen 2010 und 2014 expandiert die Schweizer Fluggesellschaft stark. 2013 enthält der Sommerflugplan 26 Destinationen, im Winter werden neun Destinationen bedient. Im Juli 2014 übernimmt Martin Inäbnit die Geschäftsleitung von Skywork Airlines. Gleichzeitig geht das gesamte Aktienpaket an eine Gruppe von Privatpersonen und Unternehmer aus dem Grossraum Bern über.
2017 die ersten Geldprobleme. Drei Tage lang müssen die Skywork-Maschinen am Boden bleiben. Doch Inäbnit treibt die fehlenden 10 Millionen Franken auf und sichert damit den Flugbetrieb der Berner Airline.
Im Sommer 2018 gehören sechs «Saab 2000» zur Skywork-Flotte. Der Sommerflugplan umfasst 22 Destinationen.
Am 30. August 2018 folgt das abrupte Ende. Weil Verhandlungen mit einem möglichen Partner scheiterten, gibt das Management die Betriebsbewilligung freiwillig an das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) zurück. Man meldet Konkurs an. Skywork Airlines ist Geschichte. (nim)
Skywork wurde 1983 als Flugschule «SkyWork AG» gegründet. Es bot zunächst Lufttaxi- und Charterflüge an. Sechs Jahre später verlagerte man den Schwerpunkt auf die Beförderung von Geschäftsleuten und Privatpersonen.
Im Jahr 2003 legte man den Grundstein für die Zukunft: Aus «SkyWork AG» wird die Chartergesellschaft «SkyWork Airlines». 2009 folgte der erste Linienflug nach Rotterdam mit einer Dash 8 Q400. Die Berner Mini-Airline wird international!
Zwischen 2010 und 2014 expandiert die Schweizer Fluggesellschaft stark. 2013 enthält der Sommerflugplan 26 Destinationen, im Winter werden neun Destinationen bedient. Im Juli 2014 übernimmt Martin Inäbnit die Geschäftsleitung von Skywork Airlines. Gleichzeitig geht das gesamte Aktienpaket an eine Gruppe von Privatpersonen und Unternehmer aus dem Grossraum Bern über.
2017 die ersten Geldprobleme. Drei Tage lang müssen die Skywork-Maschinen am Boden bleiben. Doch Inäbnit treibt die fehlenden 10 Millionen Franken auf und sichert damit den Flugbetrieb der Berner Airline.
Im Sommer 2018 gehören sechs «Saab 2000» zur Skywork-Flotte. Der Sommerflugplan umfasst 22 Destinationen.
Am 30. August 2018 folgt das abrupte Ende. Weil Verhandlungen mit einem möglichen Partner scheiterten, gibt das Management die Betriebsbewilligung freiwillig an das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) zurück. Man meldet Konkurs an. Skywork Airlines ist Geschichte. (nim)