Das Coronavirus breitet sich weiter aus, die Kantone erreichen die Grenze ihrer Testkapazitäten. In den letzten Tagen liessen sich landesweit mehr als 30'000 Personen pro Tag untersuchen – viel mehr liegt nicht drin.
Die Folge: Vor vielen Testzentren bilden sich Schlangen, die Wartezeiten liegen teils bei mehreren Stunden. Und die Positivitätsrate schnellt in die Höhe.
Letzte Woche führten durchschnittlich rund 25 Prozent aller Abstriche zur Entdeckung einer Infektion mit dem Coronavirus. Laut Weltgesundheitsorganisation geben die Fallzahlen jedoch schon ab einer Positivitätsrate von fünf Prozent kein verlässliches Bild mehr ab. Die Dunkelziffer von Infizierten in der Schweiz dürfte also hoch sein.
Abhilfe schaffen könnten da die Antigen-Schnelltests des Basler Pharmakonzerns Roche. Sie sind gratis und ab Montag zugelassen. Mit ihnen können Arztpraxen, Apotheken und Testzentren mittels Nasen-Rachen-Abstrich in 15Minuten herausfinden, ob jemand Corona-positiv ist. Die Verlässlichkeit ist allerdings etwas weniger gut als bei den bisherigen PCR-Tests.
600 Apotheken mit Schnelltests
Bis die Schnelltests im grossen Stil zum Einsatz kommen, dürften allerdings noch Wochen verstreichen. Ziel sind bis zu 50'000 solcher Antigen-Tests täglich. Der Apothekerverband Pharmasuisse schätzt, dass bis Ende Jahr ein Drittel aller Schweizer Apotheken – also etwa 600 – die Schnelltests anbieten. Erste Filialen dürften schon am Montag so weit sein.
«Am schnellsten parat sind vermutlich einige Apotheken im Kanton Schaffhausen und im Kanton Zürich», sagt Sprecherin Rahel Rohrer.