Es ist ein Horrorszenario: Das Auto fährt immer schneller, lässt sich nicht mehr steuern, und plötzlich blockieren die Bremsen. Es kommt zum Crash. Der Lenker ist völlig machtlos. Denn soeben hat ein Hacker das Fahrzeug unter seine Kontrolle gebracht. Was nach Sci-Fi-Thriller klingt, ist heute Realität. Cyberkriminelle können Autos übernehmen und fernsteuern.
Das funktioniert bei so ziemlich jedem neueren Fahrzeug mit Elektronik, die online ist. Die Berner IT-Spezialisten Marc K. Peter (46) und Nicolas Mayencourt (42) sowie die lateinamerikanische Hackerin Sheila A. Berta (24) demonstrieren BLICK, wie leicht es funktioniert. Innert Sekunden übernimmt das Trio einen Citroën. Wie von Geisterhand gesteuert erwacht das fahrerlose Auto zum Leben.
Hacker wollen Zuhörer wachrütteln
Das Team der IT-Sicherheitsfirma Dreamlab Technologies demonstriert den Hack morgen Mittwoch öffentlich am Forum Swiss Cyber-Security-Days in Freiburg. Das Ziel: «Wir wollen die Menschen wachrütteln», so Mayencourt. «Viele wissen nicht, was für Gefahren neue Technologien mit sich bringen. Der digitale Fortschritt schreitet schnell voran, doch der Sicherheitsaspekt hinkt nach.»
Morgen Mittwoch starten in Freiburg die Swiss Cyber Security Days. Am zweitägigen Forum diskutieren Vertreter aus Politik, Wirtschaft und IT-Sicherheit Probleme, welche neue Technologien mit sich bringen. Dabei geht es vor allem um die Gefahr durch Hacker. So hält etwa Sheila A. Berta (24) den Vortrag «Hack the Car». Debattiert wird auch über die Herausforderungen für Strafverfolgungsbehörden. Denn: Aktuell werden jährlich rund 750 Milliarden US-Dollar durch Drogen umgesetzt. Zum Vergleich: Cyberkriminelle machen mit 1500 Milliarden Dollar fast doppelt so viel Gewinn.
Morgen Mittwoch starten in Freiburg die Swiss Cyber Security Days. Am zweitägigen Forum diskutieren Vertreter aus Politik, Wirtschaft und IT-Sicherheit Probleme, welche neue Technologien mit sich bringen. Dabei geht es vor allem um die Gefahr durch Hacker. So hält etwa Sheila A. Berta (24) den Vortrag «Hack the Car». Debattiert wird auch über die Herausforderungen für Strafverfolgungsbehörden. Denn: Aktuell werden jährlich rund 750 Milliarden US-Dollar durch Drogen umgesetzt. Zum Vergleich: Cyberkriminelle machen mit 1500 Milliarden Dollar fast doppelt so viel Gewinn.
Sein Arbeitskollege Peter erklärt: «Bis Mitte der 80er-Jahre hatte jeder Knopf im Fahrzeug sein eigenes Kupferkabel. Dann kam der Regler CAN-Bus, der bis heute Standard ist.» Laut dem Experten galt damals folgendes Sicherheits-Credo: «Der CAN-Bus muss ein geschlossenes System sein.»
Heute hingegen wird alles im Auto mit dem System verbunden, während einige Komponenten online gehen. Peter sagt dazu: «Das Navi greift auf den Motor zu, um Tourenzahl und Geschwindigkeit abzulesen, während sich das Radio mit dem Internet verbindet.» So entsteht ein massives Risiko: «Für Hacker ist es dasselbe wie das Haus ohne Tür für den Einbrecher.»
«Es gab schon Unfälle wegen Hackern»
Doch damit nicht genug: Solche CAN-Bus-Systeme gib es ebenso in Zügen und Flugzeugen – auch sie werden heute mit dem Internet verbunden. Mayencourt ist sich sicher: «Es wurden schon Unfälle durch Hacken ausgelöst. Nur stellt das im Nachhinein keiner fest.»
Doch wer hat ein Interesse an solchen Attacken? «Terroristen, Geheimdienste und Kriminelle», stellt Mayencourt klar. «Die Enthüllungs-Plattform Wikileaks veröffentliche 2017 Dokumente, die zeigen, dass der US-Geheimdienst CIA daran forscht.» Das Team von Dreamlab Technologies warnt: «Es braucht ein Umdenken. Regierungen und Konzerne müssen solche Risiken transparent kommunizieren und angehen.»