Das «Uritrottoir» ist ein Pinkelbecken für Männer, das schlechte Gerüchte verhindert und diskret an jeder Ecke aufgestellt werden kann. Das Öko-Pissoir fällt nicht auf, denn es ist unter einem Blumentopf versteckt. Darunter befindet sich ein Behälter mit einer Mischung aus Stroh, Sägemehl und Spänen.
Urin wird zu Kompost
Das ganze System bilde einen geschlossenen Recycling-Kreislauf, berichtete «20 Minuten». Das mit Urin getränkte Stroh werde zu Kompost verarbeitet, der wiederum für die Pflanzen verwendet werde. In Paris gebe es bislang zwei solche Pissoirs, am Gare de Lyon und im Süden der Stadt.
Auch in Bern ist das wilde Urinieren seit langem ein Thema. Weil es zu wenig öffentliche Toilettenanlagen gibt, pinkeln Nachtschwärmer in Laubengänge, verwinkelte Gassen und Gebäudeeingänge. Die Reinigung der Laubengänge kostet die Stadt etwa 100'000 Franken pro Jahr, wie Nause 2012 bekanntgab.
Auch versenkbare Pissoirs im Gespräch
Etwas besser wurde es dank mobilen Pissoirs, die am Wochenende an den Nachtschwärmer-Hotspots aufgestellt werde. Darüber hinaus interessierte sich Nause 2012 auch für versenkbare Pissoirs. St. Gallen hat diesbezüglich gute Erfahrungen bei Fussballspielen gemacht. Der sogenannte Urilift kann mit einem Schlüssel hochgefahren und nach der Abreise der Fans wieder versenkt werden.
Das Stadtberner Tiefbauamt habe die Idee ebenfalls geprüft, aber insbesondere aus Platzgründen verworfen, erklärte der stellvertretende Generalsekretär Simon Küffer am Donnerstag auf Anfrage. «In der Innenstadt würden versenkbare Pissoirs mit den Infrastrukturen im Untergrund kollidieren.» (SDA)