Es sollte ein Dankeschön sein für die Geschäftspartner, ein entspannter Abend unter Arbeitskollegen. Doch der Teamevent auf der Gokart-Bahn in Roggwil BE endete in einer Tragödie. Der 31-jährige Motorrad-Mech K.B. aus dem Kanton Aargau krachte mit seinem Fahrzeug in einer Linkskurve in eine Bande und verstarb später im Spital.
21 Händler nahmen am Rennen teil
Zum Gokart-Rennen geladen hatte die Cembra Money Bank. 21 Auto- und Motorradhändler und drei Vertreter der Bank nahmen am Anlass auf der Kartbahn teil, anschliessend wollte man sich beim gemeinsamen Nachtessen austauschen.
«Wir sind tief betroffen», sagt Cembra-Sprecher Andreas Werz zu BLICK. Er betont, dass die Bank nicht als Veranstalter des Anlasses fungiert habe. «Es war ein Teamevent als Wertschätzung für und zur Beziehungspflege mit unseren Partnern.»
«Es wurde sehr aggressiv gefahren»
Doch wie konnte es zum tragischen Unglück kommen? Laut einem Teilnehmer geschah es während des Finales des Kart-Rennens. «Bereits bei der Einwärmerunde war ein Kampfgeist zu spüren und es wurde sehr aggressiv gefahren», erzählt er. Nach dem Trainingslauf habe das Bahnpersonal die Fahrer deshalb verwarnt und mit einer Sperre gedroht. Anschliessend seien die Männer etwas gemässigter gefahren.
Im Finale seien die Kollegen allerdings wieder aggressiver unterwegs gewesen. «Bereits in der ersten Runde wurde gerammt», erzählt der Teilnehmer. K.B. habe die Pole-Position übernommen. «Nach einigen Runden bemerkten wir nur noch, dass ein Kart unter die Bande geraten war.»
Das Rennen sei erst rund eine Minute nach dem heftigen Crash abgebrochen worden. Die Fahrer hätten in ihren Karts sitzen bleiben müssen und seien schliesslich angewiesen worden, die Bahn zu verlassen, erzählt der Augenzeuge. Später trafen Notarzt und Ambulanz ein.
«Wir bedauern den Unfall von Herzen»
Der Kartbahn-Betreiber widerspricht der Darstellung des Teilnehmers. «Das Rennen wurde sofort nach dem Crash gestoppt», sagt der stellvertretende Geschäftsführer des «Race-Inns». Ein anderer Renn-Teilnehmer dementiert zudem, dass sie besonders aggressiv gefahren seien. «Es war ein ganz normales Rennen», sagt er.
Zum Unfallhergang und zu Sicherheitsmassnahmen könne er sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht näher äussern, meint der stellvertretende Kartbahn-Chef. Er merkt aber an: «Die Staatsanwaltschaft war vor Ort und hat die Bahn wieder freigegeben.»
Das Unternehmen bedaure den Unfall von Herzen. «Das ganze Team ist in Gedanken bei den Familienangehörigen des Opfers.»