Die junge Frau, deren Kind im Februar 2012 tot auf einer Abfalldeponie in Wimmis BE aufgefunden worden war, hat ihr Kind nicht getötet. Ein Thuner Einzelrichter hat sie heute Abend vom Vorwurf der Kindstötung freigesprochen.
Der Richter sprach sie aber der Störung des Totenfriedens schuldig, weil die junge Frau rund vier Monate nach der Geburt den Leichnam des Säuglings in eine Abfallmulde legte. So kam das tote Baby auf die Deponie.
Der Richter verhängte dafür eine bedingte Geldstrafe von 120 Tagessätzen à 60 Franken, also 7200 Franken. Zudem ordnete der Richter des Regionalgerichts Berner Oberland an, dass sich die Frau einer Therapie unterzieht und eine Bewährungshilfe erhält.
Die Staatsanwältin hatte eine unbedingte Freiheitsstrafe von zwei Jahren, allerdings aufgeschoben zugunsten einer ambulanten Therapie, verlangt. Die Verteidigerin hatte einen vollumfänglichen Freispruch beantragt.