René G. (51) sass im Massnahmenzentrum St. Johannsen. Dort bereitete sich der Verbrecher mit Therapien und Ausflügen auf die Freiheit vor. Drei Jahre hätte er noch im offenen Vollzug sitzen müssen.
Am Montag aber, bei einem Bummel in Bern, eröffnet der Häftling seinem Aufpasser: «Ich gehe jetzt». Der Betreuer von St. Johannsen kann ihn nicht aufhalten. Er hat keine Waffen dabei, auch keinen Pfefferspray.
Vier Tage lang geniesst René G. die Freiheit. Jetzt hat ihn die Kantonspolizei Solothurn in der Stadt Solothurn festgenommen. Er habe sich widerstandlos den Polizisten ergeben, schreibt die Kantonspolizei in einer Mitteilung. Wo er sich aufgehalten habe, sei unklar. Auch, ob er in dieser Zeit irgendwas angestellt hat.
Richter fand keine Worte für die Tat
Beim Häftling handelt es sich um den Berner René G.* (51), der im Frühling 1999 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Aufgeschoben zugunsten einer Verwahrung. Weil René G. seinen eigenen Sohn Sascha (4 Monate) getötet hatte.
Er schmetterte das Büblein mehrmals gegen den Boden. Das Baby starb an schweren Kopfverletzungen. Die Leiche legte René G. in ein Plastikbadewännchen. Dann verschwand er. Saschas Mutter entdeckte ihr totes Kind.
Eine Tat, «für deren Scheusslickeit und Sinnlosigkeit» der Gerichtspräsident keine Worte fand. Gutachter attestierten G. «ein hohes Gefährdungsrisiko für die öffentliche Sicherheit.»