Rocker-Krieg mitten in der Schweiz. Im beschaulichen Belp BE gehen am Samstagabend Biker aufeinander los. Mit Eisenstangen, Schusswaffen, Holzlatten wird gekämpft. Bis Blut fliesst. Zwei Schwerverletzte forderte der Rocker-Krieg am Samstagabend. Einer erlitt Schnitt-, der andere Schussverletzungen. Immerhin sei keiner in kritischem Zustand, sagt die Kantonspolizei Bern auf Anfrage. 34 Personen wurden verhaftet.
BLICK deckt auf, was dahintersteckt.
Es war eine Auseinandersetzung mit Ankündigung. Schon vor zwei Jahren berichtete der SonntagsBlick, dass der Schweiz ein Rocker-Krieg drohe. Der Grund: Verstossene Mitglieder der Broncos würden sich zusammenrotten und würden einen Schweizer Ableger der international gefürchteten «Bandidos MC» gründen. Das passte vor allem den Hells Angels nicht.
«Ich dachte, die drehen einen Film»
Jetzt hats am Samstag geknallt. Und wie! Ein Augenzeuge erzählt: «Ich sah plötzlich, wie sich eine Gruppe mitten auf der Strasse mit Holzstöcken und Eisenstangen prügelte. Ich dachte, sie drehen einen Film.» Erst als sich Verletzte blutend davonschleppten, erkannte er den Ernst der Lage.
Der Szene-Insider ist sich sicher, dass nicht nur Mitglieder der Broncos involviert waren, die an ihren Kutten auf den Fotos erkennbar sind. «Unter den Schlägern waren Bandidos, ich bin mir sicher», sagt er.
Grieche schoss auf Hells Angels
Das 2017 beschriebene Szenario scheint Tatsache geworden zu sein. Denn laut BLICK-Informationen waren auch Hells Angels involviert. Ein Insider erzählt: «Die Bandidos wollten ein eigenes Schweizer Chapter gründen. Bandidos-Mitglieder aus Deutschland und Griechenland kamen vorbei.» Die Hells hätten das nicht tolerieren wollen und fuhren in einem Auto vor.
«Sie wollten sie bloss einschüchtern», so der Insider. Mit derartiger Gegenwehr hätten die Hells aber nicht gerechnet. «Und dann schoss einer der Griechen auf das Auto.» Einer der Höllenengel sei im Bauch getroffen worden.
Auto zerkratzt mit «BFFB»
Die Berner Polizei will das nicht kommentieren. Sie liess jedoch ein Auto abschleppen, das mit Folie abgedeckt wurde. Laut eines Berner Abschleppdiensts eine gängige Praxis der Polizei, um zum Beispiel Einschusslöcher abzudecken.
Das Heck des besagten Autos wurde zudem verkratzt: «BFFB» prangt am Heck. Die Abkürzung steht für «Bandidos forever, forever Bandidos». Sie wird laut Ex-Broncos-Chef Jimy Hofer allerdings auch von den Broncos verwendet. Er kennt einige der Beteiligten. Hofer: «Ich muss wohl mal abklären, was die dort wollten.»