Eigentlich hätten die Schüler des Gymnasiums in Payerne VD am Freitag vor einer Woche eine Mathe-Prüfung schreiben müssen. Doch einige Schüler schwänzten, um am schweizweiten Streik für den Klimaschutz mitzumachen.
Das hat jetzt Folgen: Der Lehrer verpasste den Abwesenden die Note 1. Nun müssen sich einige Schüler sogar Sorgen machen, ob sie das Semester noch bestehen.
Fakt ist: Landesweit sorgen die Klimastreiks an Schulen zurzeit für Diskussionsstoff. In Basel und Bern beispielsweise spricht sich der Kanton zwar gegen Strafnoten aus. Jedoch hat das Schwänzen zugunsten des Klimastreiks fast überall eine unentschuldigte Absenz zur Folge. Dass es auch anders geht, zeigt das Gymnasium in Thun BE.
Machst auch du beim Klimastreik mit? Dann melde dich bei uns und erzähle uns – am liebsten in einem kurzen Video –, weshalb du fürs Klima auf die Strasse gehst. Schreibe uns eine Whats-App-Nachricht auf 079 813 80 41 oder melde dich mit einem Mail an community@blick.ch.
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«Wir unterstützen das Engagement der Schüler»
Denn: Bei Klima-Schwänzern drückt man dort ein Auge zu. Wenn sich die Schüler bei der Klassenlehrperson abmelden, bekommen sie für den Streik frei. Prorektor Josef Stirnimann (53) erklärt: «Den Jugendlichen stehen fünf Halbtage zu, die sie für solche Aktivitäten nach Voranmeldung nutzen dürfen. Wenn sie wegen des Streiks fehlen, wird einer abgezogen.»
Alternativ dürften die Schüler als Kompensation auch einen Vortrag oder eine Diskussion zum Thema vorbereiten. «Die Jugendlichen interessieren sich zurzeit sehr für den Klimaschutz. Wir möchten diesen Moment nutzen und ihr Engagement unterstützen», so der Prorektor.
Lässt Gymi Payerne Note nun doch streichen?
Bisher habe man mit dem Vorgehen gute Erfahrungen gemacht. Was aber, wenn wegen dem Streik eine Prüfung versäumt wird? Stirnimann dazu: «Deshalb haben wir die Regel mit dem Abmelden. So können Schüler und Lehrer direkt ausmachen, wann die Prüfung nachgeholt werden kann.»
Für die Jugendlichen in Payerne war Nachholen offenbar keine Option. Rektor Thierry Maire verwies auf Anfrage von «20 minutes» auf das Schulreglement. Zu BLICK sagt er nun: «Wir haben ein Verfahren zur Prüfung dieses Falls eingeleitet.»
Man werde so bald wie möglich festlegen, wie man damit umgehen soll. Auch zukünftig. Im März ist nämlich schon der nächste Schulstreik angekündigt – wieder an einem Freitag. Maire versichert für diesen Termin: «Wir werden im Interesse der betroffenen Schüler entscheiden.»
Für den Klimaschutz gingen an zwei Freitagen seit Dezember tausende Schüler auf die Strasse statt in den Unterricht. Das hat nun Konsequenzen, wie eine Umfrage bei den Kantonen zeigt:
- Zürich: Die Schulleiter-Konferenz des Kantons unterstützt das Anliegen der Schüler. Jedoch nicht die Form des Streiks – also dass die Unterrichtspflicht verletzt wird. In Zürich kassieren die Schwänzer deshalb eine unentschuldigte Absenz.
- St. Gallen: Gleich wie im Kanton Zürich hat das Schwänzen zu Gunsten des Streiks eine unentschuldigte Absenz zur Folge.
- Basel: Auch in Basel müssen die Streikenden mit einer unentschuldigten Absenz rechnen. Der Kanton betont aber, dass man mit den Schülern in Kontakt sei, um allfällige Lösungen zu erarbeiten. Beispielsweise könnten die versäumten Schulstunden nachgeholt werden um solche Absenzen zukünftig zu vermeiden.
- Luzern: Die Bildungsdirektion verweist auf die Möglichkeit, Joker-Tage einzuziehen. Jedem Schüler stehen jährlich zwei solche «Freitage» zur Verfügung. Wird kein Joker-Tag genutzt, hat das Fehlen ebenfalls eine Absenz zur Folge.
- Bern: An den Mittelschulen stehen Schülern jährlich fünf Halbtage zu, um beispielsweise an politischen Demonstrationen mitzumachen. Zudem dürfen Lehrer den Streikenden einzelne Lektionen freistellen, wenn sie dafür eine Kompensation erbringen. So zum Beispiel in Form eines Vortrags zur Thematik. Jedoch sollten die Schüler sich schon vor dem Streik mit der Schulleitung absprechen.
Für den Klimaschutz gingen an zwei Freitagen seit Dezember tausende Schüler auf die Strasse statt in den Unterricht. Das hat nun Konsequenzen, wie eine Umfrage bei den Kantonen zeigt:
- Zürich: Die Schulleiter-Konferenz des Kantons unterstützt das Anliegen der Schüler. Jedoch nicht die Form des Streiks – also dass die Unterrichtspflicht verletzt wird. In Zürich kassieren die Schwänzer deshalb eine unentschuldigte Absenz.
- St. Gallen: Gleich wie im Kanton Zürich hat das Schwänzen zu Gunsten des Streiks eine unentschuldigte Absenz zur Folge.
- Basel: Auch in Basel müssen die Streikenden mit einer unentschuldigten Absenz rechnen. Der Kanton betont aber, dass man mit den Schülern in Kontakt sei, um allfällige Lösungen zu erarbeiten. Beispielsweise könnten die versäumten Schulstunden nachgeholt werden um solche Absenzen zukünftig zu vermeiden.
- Luzern: Die Bildungsdirektion verweist auf die Möglichkeit, Joker-Tage einzuziehen. Jedem Schüler stehen jährlich zwei solche «Freitage» zur Verfügung. Wird kein Joker-Tag genutzt, hat das Fehlen ebenfalls eine Absenz zur Folge.
- Bern: An den Mittelschulen stehen Schülern jährlich fünf Halbtage zu, um beispielsweise an politischen Demonstrationen mitzumachen. Zudem dürfen Lehrer den Streikenden einzelne Lektionen freistellen, wenn sie dafür eine Kompensation erbringen. So zum Beispiel in Form eines Vortrags zur Thematik. Jedoch sollten die Schüler sich schon vor dem Streik mit der Schulleitung absprechen.