In der Nähe der Heiliggeist-Kirche beim Bahnhof Bern ist es gestern Freitagnachmittag zu einem Grosseinsatz der Polizei gekommen. Der Grund: eine Bombendrohung! Die Polizei fand später einen «verdächtigen Gegenstand» in der Kirche. Den mutmasslichen Urheber der Drohung, einen 21-jährigen Afghanen, konnten die Beamten in Gewahrsam nehmen.
«Medizinische und strafrechtliche Abklärungen»
Auch nach einem Tag ist der Mann noch in Gewahrsam. «Er ist noch nicht auf freiem Fuss», sagt Kantonspolizei-Sprecherin Ramona Mock heute Samstag auf Anfrage von BLICK. Ob Untersuchungshaft beantragt wird, kann sie nicht beantworten. «Es laufen noch medizinische und strafrechtliche Abklärungen.»
Die Szenen am Bahnhofplatz waren angsteinflössend: Schwer bewaffnete Polizisten waren im Einsatz, unzählige Polizeiautos fuhren vor. Der Platz unter dem Baldachin wurde weiträumig abgesperrt. Über Megaphon rief die Polizei die Schaulustigen dazu auf, den Platz zu räumen.
Passantin: «Angst, dass eine Bombe hochgeht»
Eine Leserreporterin sagte zu BLICK: «Der ganze Bahnhofplatz war leer und abgesperrt. Inmitten stand ein verlassenes Tram. Die Kunden im Loeb schienen eingesperrt zu sein. Die Polizei durfte keine Auskunft geben. Den Bahnhof konnte man zwar betreten, aber ich hatte Angst, dass eine Bombe hochgeht.»
Erst am Abend wurde das Gebiet um die Kirche in Teilen wieder freigegeben. Das Innere der Kirche und die unmittelbare Umgebung blieben für weitere Abklärungen vorläufig gesperrt.
Verdächtiger trug mit Kabel umwickelte Teile auf sich
In einer Mitteilung vom Abend sagte die Polizei: Der Verdächtige habe «zwei mit Kabel umwickelte Teile» auf sich getragen. Diese seien abtransportiert worden. Sie würden in geeigneten Räumlichkeiten auf ihre Gefährlichkeit hin untersucht.
Was diese Untersuchungen ergaben, kann Kantonspolizei-Sprecherin Mock heute Samstag noch nicht sagen. (cat/noo)