Während andere einen Pool für ihre Kinder aufstellen, baut Hamez Gashi in seinem Garten in Sutz BE einen 28 Quadratmeter grossen Teich für seine bunten Koi-Karpfen. Am Montagabend lädt er das Video, auf dem das Becken zu sehen ist, bei Facebook hoch. Seither wurde der Post über 2 Millionen mal angeklickt, über 19'000 mal geteilt und zählt über 13'000 Kommentare. «Ich kann es noch gar nicht richtig glauben», sagt der 39-Jährige zu BLICK.
Seine Leidenschaft für die bunten Fische entdeckte der Schweizer vor 17 Jahren. «Als Kind hatte ich ein Aquarium mit Goldfischen. Später bin ich in einem Tiermagazin auf einen Koi gestossen und habe ihn mir für meinen Teich im Garten geholt. Ich habe ihn immer noch», sagt Hamez Gashi. Mittlerweile besitzt der Familienvater 21 Koi-Karpfen. Vor drei Jahren musste er deshalb umziehen. «Der Teich wurde irgendwann zu klein, da musste ein grösserer Garten her», sagt Gashi.
Pamela ist der grösste Fisch im Pool
Vor zwei Jahren hat er mit dem Bau des transparenten Pools angefangen. «Ich wollte die Fische nicht nur von oben anschauen.» Mithilfe seiner Freunde konnte er das sieben Meter lange, vier Meter breite und 1,7 Meter tiefe Becken errichten. 45'000 Liter Wasser haben drin Platz. Für sich und seine Familie will der zweifache Vater keinen zweiten Pool bauen. «Wir wohnen in der Nähe des Bielersees und gehen dann dort baden», sagt der Chauffeur.
Letzten Herbst durften die 21 Kois ihr neues Zuhause beziehen, davor waren sie zwischenzeitlich bei einem Freund in Luxemburg untergebracht. Der grösste Fisch ist 105 Zentimeter lang und rund 15 Kilogramm schwer. «Es ist ein Weibchen und heisst Pamela», sagt er stolz. Alle anderen seien zwischen 40 und 80 Zentimeter gross. Gashi habe sie allesamt über Händler aus Deutschland, Luxemburg und Frankreich gekauft, die die Kois wiederum aus Japan importierten.
«Ich streichle sie gerne»
Seine Karpfen kosten nicht nur täglich drei Stunden Zeit, sondern auch ganz viel Geld. «Pamela hat einen Wert von rund 20'000 Franken, ich habe sie aber zu einem Spezialpreis von unter 7000 Franken bekommen», erzählt er. Für alle anderen hat er zwischen 800 und 1000 Franken hingeblättert.
Für Futter, Strom, Wasser und den Tierarzt gibt der Familienvater jährlich rund 7000 Franken aus. «Es ist schon ein sehr teueres Hobby, aber ich liebe meine Fische über alles. Bei ihnen finde ich meine Ruhe nach einem stressigen Tag.» Gashi schaut die Kois aber nicht nur an, sondern spielt auch mit ihnen. «Sie erkennen mich und schwimmen dann zu mir hin. Dann tauchen sie aus dem Wasser auf und nehmen das Futter aus meiner Hand», erzählt er. «Ich streichle sie sehr gerne, sie sind wahnsinnig zutraulich.»
«Die Leute machen mir Komplimente»
Über den grossen Hype um sein Video könne er nur staunen. «Als ich am Dienstag aufgewacht bin, hatte ich plötzlich Tausende Nachrichten in meinem Postfach. Die Leute waren fasziniert von meiner Arbeit und haben mir Komplimente gemacht», erzählt er freudig. Wie so viele Leute plötzlich auf seinen Post aufmerksam wurden, kann er sich nicht erklären. «Ein paar Facebook-Freunde, die auch Kois haben, haben das Video geteilt und andere markiert. Dann hat es irgendwie seinen Lauf genommen und bis in die USA und nach Asien geschafft.»
Ein Chinese sowie ein Mann aus Florida haben ihn angefragt, ob er ihnen auch so einen Pool bauen könne. «Ich habe jedoch kein Interesse daran, meinen Job zu wechseln», schmunzelt der 39-Jährige. Auch kostenlose Kois auf Malaysia habe er abgelehnt.
Allerdings möchte er für seine neuen Fans in wenigen Wochen ein neues Video hochladen. «Wenn die Bäume stehen und alles sauber ist, filme ich alles nochmal und poste es wieder auf Facebook. Die Leute warten schon darauf», sagt Gashi.