Bluttat in Schwarzenburg BE: Am Montagabend werden die Bewohner eines Mehrfamilienhauses aus ihrem Feierabend gerissen. «Ich hörte einen Streit, dann weinte eine Frau laut. Es hörte nicht mehr auf.» Die Nachbarin geht ins Treppenhaus. «Ich wollte nachschauen, was los ist. Doch dann kam schon die Polizei.» Es ist 21.30 Uhr. Ein Helikopter der Rega landet auf der Wiese neben dem Block.
Im zweiten Stock des Hauses kämpfen die Rettungssanitäter um das Leben von Markus N.* (†55). Er liegt in einer Blutlache in seiner Wohnung. Der Helikopter bleibt über eine Stunde. Dann fliegt er weg. Markus N. erliegt seinen schweren Verletzungen vor Ort. «Ich sah, wie die Polizei eine Frau abführte», sagt ein Nachbar.
Frau vorläufig festgenommen
BLICK weiss: Es ist die Freundin von Markus N.*. Die Polizei teilt mit: Eine in der Wohnung anwesende Frau wurde noch am Abend für weitere Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht und in der Folge vorläufig festgenommen. Die Polizei schreibt in einer Mitteilung: «Es gilt nun insbesondere, die genauen Umstände der Ereignisse – dabei vorab, ob und inwiefern die festgenommene Frau eine Rolle spielt – zu klären.»
Polizisten suchen mit einem Schäferhund die Umgebung des Blocks ab. Auch auf der anderen Seite des Bahngeleises sind Polizisten. Suchten sie die Tatwaffe?
«Es ist einfach nur traurig»
Im Wohnblock herrscht Betroffenheit und Ratlosigkeit. «Wir wissen nicht, wer die Freundin ist», sagt ein Nachbar. «Ich traf sie einmal in der Waschküche. Sie ist viel jünger als er.» Markus N. lebte seit ein paar Jahren im Haus. «Er hat nicht gearbeitet», sagt eine Nachbarin. «Wir hatten eigentlich keinen Kontakt.»
Jürg Vontobel (63) kannte das Opfer: «Er war hoch intelligent. Er war früher Vermessungsingenieur», sagt er. «Ich habe ihn ein paar Mal mit seiner Freundin gesehen. Es ist einfach nur traurig.»
* Name geändert