Polizei mit Feuerwerkskörpern und Laserpointern attackiert
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Zehn verletzte Polizisten:Polizei mit Feuerwerkskörpern und Laserpointern attackiert

«Fühlen uns motiviert»
Reitschul-Chaoten künden weitere Krawalle an

Rund um das alternative Kulturzentrum Reitschule in Bern sind in der Nacht auf Sonntag mehrere Strassenbarrikaden und Autos in Brand gesteckt worden. Die Polizei musste Tränengas einsetzen. Es gab Verletzte.
Publiziert: 19.05.2019 um 06:08 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2019 um 14:44 Uhr
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Die Chaoten setzten Barrikaden in Brand.
Foto: Leserreporter 8989

Um die Berner Reitschule ist es in der Nacht auf Sonntag zu massiven Ausschreitungen gekommen. Wie Mediensprecher Dino Dal Farra auf Anfrage von BLICK sagt, haben über 30 Vermummte gegen 0.30 Uhr rund um das Gebiet Schützenmatte begonnen, Barrikaden zu bauen. Anschliessend steckten sie die Absperrungen in Brand, auch Autos wurden angezündet. 

Doch das genügte den Randalierer noch nicht. «Als wir auffuhren, wurden unsere Leute massiv mit Steinen, Flaschen, Feuerwerkskörpern und Laserpointern angegriffen», sagt Dino Dal Farra. 

Wie der «Bund» schreibt, wirkten die Randalierer gut vorbereitet. Sie hätten Schutzbrillen und Helme getragen und sich nur in Gruppen bewegt.

Feuerwehr behindert

Ein Löscheinsatz der Berufsfeuerwehr Bern bei den brennenden Fahrzeugen und Barrikaden wurde durch die massiven Angriffe verhindert. Zum Eigenschutz mussten Reizstoff und Gummigeschosse eingesetzt sowie weitere Polizeikräfte zusammengezogen werden, schreibt die Polizei. Auch ein Wasserwerfer wurde beigezogen. Die Lorrainebrücke, die Hodlerstrasse, die Neubrückstrasse und das Bollwerk mussten für mehrere Stunden gesperrt werden.

Nach bisherigen Erkenntnissen wurden acht Polizisten und zwei Polizistinnen – mehrheitlich durch Stein- oder Flaschenwürfe – verletzt, wobei ein Mitarbeiter in Spitalpflege gebracht werden musste. Eine Privatperson, welche mutmasslich im Zuge der Ereignisse verletzt wurde, begab sich selbstständig ins Spital.

Die Reitschule «lehnt alle Gewalttätigkeit von der Nacht auf Sonntag entschieden ab», schreibt die Mediengruppe des Kulturzentrums in einem Communiqué. «Zu den Gründen für die Auseinandersetzung können wir uns nicht äussern», heisst es weiter.

Grosser Schaden

Abklärungen zufolge sind drei Autos sowie zwei Velos durch das Feuer vollständig zerstört worden. Zudem wurden mehrere zerbrochene Autoscheiben und Fenster eines Zugs festgestellt. Weiter wurden Behälter mit Farbe gegen das Amtshaus geworfen sowie Scheiben eingeschlagen. Der Sachschaden dürfte sich gemäss ersten Schätzungen auf mehrere zehntausend Franken belaufen.

Mit Blick auf die Ereignisse wurden im Rahmen des Einsatzes elf Personen angehalten sowie zahlreiche Personen vor Ort kontrolliert. Die elf Angehaltenen wurden für weitere Abklärungen in Polizeiräumlichkeiten verbracht. Von ihnen sind fünf polizeilich ausgeschrieben. Weitere Abklärungen sind im Gang.

Wegen Räumung Fabrikool?

Die Krawalle standen offenbar in Zusammenhang mit dem Fabrikool. Auf dem Internet schreiben Fabrikool-Sympathisanten anonym: «In der Nacht vom Samstag auf Sonntag haben wir uns an den offensiven Aktionen gegen die Polizei im Raum der Reitschule beteiligt. Der heutige Schritt sehen wir als notwendige Antwort auf die jüngsten Repressionen im Raum Bern.» 

Und die Extremisten kündigen weitere Aggressionen an: «Heute war unsere Wut so gross, dass sich die Polizei mehrmals zurückziehen musste. Dies sehen wir als Zeichen des Erfolgs und als eine aufkommende Motivation, sich weiterhin Staat und Polizei in den Weg zu stellen.»

Die Fabrikool-Aktivisten hatten zwei Jahre lang die Alte Schreinerei in der Länggasse besetzt. Am vergangenen Dienstag war das Gebäude polizeilich geräumt worden. Am Freitag hatten rund 150 Personen gegen die Räumung demonstriert.

«Organisierte Gewaltorgie»

Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause hat die nächtlichen Krawalle verurteilt. Es handle sich um eine «offensichtlich organisierte Gewaltorgie». Nause geht davon aus, dass es sich bei den Urhebern um den «Kern der gewaltextremistischen linken Szene» handelt. 

Zur Rolle der Reitschule äusserte er sich folgendermassen: «Ich hatte den Eindruck, dass sich die Reitschule in der Geiselhaft von gewaltbereiten, kriminell agierenden Kreisen befindet.» (gf/SDA)

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