Ein Missgeschick während den Arbeiten am Gleis sorgt bei den Pendlern für Frust. Weil eine Baumaschine in der Nacht auf Freitag Öl verloren hat, war die Zugstrecke zwischen Bern und Olten komplett gesperrt – die sogenannte Bahn-2000-Strecke. Ausgerechnet eine der wichtigsten Verkehrsachsen im Land!
Verspätungen und Zugausfälle am Freitag sind die Folge. Seit Freitagmittag ist jedoch wieder ein Gleis für den Bahnverkehr frei. Die Fernverkehrszüge ab Bern Richtung Olten verkehren demnach wieder planmässig. Ab Olten Richtung Bern werden die Züge weiterhin umgeleitet und verkehren mit 15 Minuten Verspätung. Gemäss SBB kommen die Arbeiten aber schneller voran als zunächst erwartet. Ab Samstagmorgen Betriebsbeginn können alle Züge wieder gemäss Fahrplan verkehren, heisst es.
«Die Gefahr könnten wir nicht verantworten»
Die Reinigungsarbeiten seien sehr zeitaufwändig, erklärt SBB-Sprecher Oli Dischoe gegenüber BLICK. Man müsse das Öl erst binden, um es von Schienen und Schotter entfernen zu können. Allein mit Wasser geht das nicht – schliesslich ist Öl nicht wasserlöslich.
Hinzu kommt, dass sich das Öl-Desaster über «eine längere Strecke» ausgebreitet hat. Gemäss Leserreportern vor Ort erstreckt es sich über 500 Meter. Zurzeit entfernen die Arbeiter den Schotter, so der Leser. Dischoe: «Man sieht nicht viel, nur Spritzer. Doch auf den Gleisen können sie Schaden anrichten.»
Würde man die Spritzer nicht entfernen, hätten die Züge viel weniger Bremswirkung, da die Reibung auf Öl deutlich schwächer ist als auf dem Metall der Schienen. «Die Gefahr könnten wir nicht verantworten», so der Sprecher. Abgesehen davon, dass das Öl auch die Umwelt verschmutzen würde. Gemäss SBB passierte das Öl-Desaster kurz vor Bern. Die Reinigungsarbeiten sind nun voll im Gang. Was genau zum grossen Ölverlust geführt hat, ist noch unklar.
Ständig Arbeiten auf Bahn-2000-Strecke
Die SBB nehmen auf der Bahn-2000-Strecke regelmässig Unterhaltsarbeiten vor. Dabei werden etwa Kontrollen an technischen Komponenten vorgenommen sowie Gleis-, Fahrleitungs-, Telekom- und Sicherungsanlagen instandgehalten.
Die Gleisbauteams schleifen beispielsweise Schienen, um Spuren der steten Abnutzung zu beseitigen. Oder sie stopfen wo nötig hochpräzis und computergesteuert Schotter unter die Schwellen und justieren so die Gleislage millimetergenau. (hah/SDA)