Ganz Basel steht unter Schock, nachdem der siebenjährige Mergim L.* am Donnerstag von einer offenbar psychisch labilen Frau (75) erstochen wurde (BLICK berichtete).
Am Samstag um 14 Uhr findet ein Trauermarsch in der Stadt statt. «Wir besammeln uns und starten beim Schützenmattpark (höhe Wielandplatz) und laufen gemäss Karte zum Tatort am St. Galler Ring, am Schluss beim Gotthelferplatz können wir uns wieder verabschieden», steht auf der Facebookseite der Veranstaltung.
«Als Vater war ich schockiert über die Tat und will helfen», sagt Emi Salahi (35), der Organisator des Trauermarsches, zu BLICK. Die Familie des Siebenjährigen kenne er nicht, es sei ihm aber wichtig gewesen, den Marsch aus Solidarität zu organisieren. «Wir werden beim Tatort anhalten, Kerzen anzünden und Blumen niederlegen.» Seine zehnjährige Tochter nimmt der Aargauer aber nicht mit. «Ich konnte es ihr nicht erzählen», sagt er.
380 Personen haben bereits zugesagt. Über 1000 weitere könnten noch dazukommen. «Die ganze Stadt ist sehr interessiert», sagt Salahi. Die Familie von Mergim L. wird am Trauer-Marsch in Basel nicht teilnehmen. Denn der Bub wird heute Samstag auf dem Friedhof in Gjilan im Kosovo beerdigt, wie die Familie auf Facebook mitteilt.
Täterin kannte Mergim nicht
Der Kosovo-Albaner war von der Schule auf dem Nachhauseweg, als die Rentnerin den Bub attackierte. Mit einem Messer verletzte sie den Primarschüler derart stark, dass die Ärzte im Universitäts-Kinderspital keine Chance hatten, das Kind zu retten.
Die 75-Jährige lief nach der Tat Richtung Schützenmattpark und informierte mehrere Leute per SMS über ihre Tat. Anschliessend stellte sie sich selbst der Basler Staatsanwaltschaft. Für sie ist Untersuchungshaft beantragt worden. Die Tatwaffe konnte sichergestellt werden.
Ersten Ermittlungen zufolge ist die Frau psychisch labil. Darum bestehen Zweifel an ihrer Schuldfähigkeit. Ihr Motiv ist unklar. Die Polizei geht davon aus, dass die Seniorin ihr Opfer nicht persönlich kannte. Sie wird derzeit psychiatrisch begutachtet.
Die Schweizerin hatte laut einem Bericht von «Tele Basel» über 100'000 Franken Schulden und einen Vormund. Bis Juni 2018 wohnte sie in einem Apartmenthaus, das gut einen Kilometer vom Tatort entfernt liegt. Wo die Frau mit Luzerner Wurzeln danach wohnte, ist unbekannt.
*Name geändert
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